WELTWEIT: Facebook lockert seine Real Name-Richtlinien
Weltweit haben verschiedenste Gesellschaftsgruppen gegen die so genannte „Real Name Policy“ von Facebook demonstriert: So etwa die Drag Community, die Transgender, aber auch die Native Americans. Sie alle wehrten sich dagegen, dass sie ihren echten Namen verwenden mussten, um einer Sperrung ihres Profils vorzubeugen, und nicht jenen Namen verwenden durften, unter welchem sie bekannt sind. Dies stellte nicht zuletzt auch Facebook selber vor Probleme, denn die Unterscheidung zwischen realen Namen und unüblichen, beziehungsweise Fake-Names ist äusserst schwierig.
Nach anhaltenden Protesten hat sich Facebook nun dazu durchgerungen, seine bis anhin geltenden Richtlinien weiter zu verwässern. So kündigte der Social Media-Gigant zwei grössere Änderungen an, welche zu weniger Fehlern bei der Durchsetzung der geltenden Praxis führen sollten. So werden Konten weiterhin gesperrt, wenn es sich um offensichtliche Fake-Names handelt, welche ein User sich selber ausgedacht hat. Die Anwender haben neu aber die Möglichkeit mehr Informationen über ihre Lebensumstände einzugeben, um damit zu erklären, weshalb sie einen anderen als ihren bürgerlichen Namen bei Facebook verwenden. Das gleiche gilt neuerdings auch für jene, welche Fake-Profile melden: Auch sie müssen neu mehr Informationen liefern, wenn sie glauben, dass es sich bei einem User um einen Fake-Namen handelt. Dies nicht zuletzt daher, weil das melden von so genannten Fake-Profilen zu einem beliebten Sport geworden ist, um andere User zu diskreditieren oder um ihnen eins auszuwischen.
Wie Facebook nun mitteilt, werde ein neuer Prozess ausgearbeitet, wie Profile gemeldet werden können, und damit auch unbedingt eine Begründung mitgeliefert werden muss. Damit soll das Facebook bei der Entscheidung unterstützt werden, ob ein Profil gesperrt wird oder eben nicht, erklärte Alex Schultz, Vize-Präsident im Bereich Wachstum bei Facebook. Anderseits soll es Facebook aber auch helfen um zu verstehen, weshalb jemand seinen echten Namen nicht nutzen möchte. Dies schrieb Schultz in einer Stellungnahme, welche er an verschiedenste Menschenrechtsgruppen wie Human Rights Watch, ACLU oder EFF schickte, welche das Unternehmen zuvor wegen seiner Politik kritisierten.