WELTWEIT: Facebook stellt verbesserte Suizid-Prävention vor
Facebook ist sich des Problems von Bullying und Mobbing auf seiner Seite durchaus bewusst und hat nun neue Massnahmen vorgestellt, um die Opfer besser unterstützen zu können. Zusammen mit den Samaritans hat der Social Media-Gigant Lösungen ausgearbeitet, welche in den USA und in Australien bereits erfolgreich getestet wurden. So erklärt Facebook, dass man die Hilfestellung für all jene, welche besorgniserregende Posts online stellen, signifikant ausgebaut habe. So werden aber nicht nur die Opfer selber unterstützt, sondern auch Familie und Freunde von Opfern haben neu die Möglichkeit, auf diesen Support zuzugreifen, und damit dem Opfer zu helfen. Bislang war es nur möglich, Posts zu melden, welche nach einem Hilfeschrei klingen, doch mit der neuen Suizidprävention können User anonym Facebook die Erlaubnis erteilen, eine Nachricht mit Hilfsangeboten direkt an das Opfer zu senden.
Julie de Bailliencourt, die Beauftragte für Sicherheitsrichtlinien bei Facebook, erklärte gegenüber Newsbeat, dass man ein grosses Verantwortungsgefühl rund um die Sicherheit der Menschen habe, welche Facebook nutzen. Während man bereits seit einigen Jahren mit den Samaritern zusammenarbeite, wollte an nun diese Partnerschaft auf eine neue Ebene bringen. Sie sei überzeugt, dass die User diese Meldemöglichkeit verantwortungsvoll nutzen werden, denn sie würden wissen, dass es hier um sehr ernste Angelegenheiten geht, und dass man dies nicht missbrauchen soll. Für die Nachricht, welche einem Opfer von Bullying geschickt wird, habe man eine sehr einfühlsame Sprache gewählt, führt De Bailliencourt weiter aus. So steht in etwa geschrieben „Hey, jemand macht sich Sorgen um dich, hier haben wir Dir Angebote, welche Dir vielleicht helfen können“. Dabei haben die Opfer dann die Möglichkeit entweder Kontakt mit jemandem von den Samaritern aufzunehmen, oder auch Freunde auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
Facebook unterstreicht aber, dass sehr explizite Selbstmorddrohungen nach wie vor direkt der Polizei gemeldet werden sollen. Jene Posts, welche jedoch gemeldet werden, werden von einem Team bearbeitet, welche 24 Stunden im Einsatz stehen. Diese Posts würden dann prioritär behandelt gegenüber den anderen Posts, welche gemeldet werden. Wann die Funktion zur Suizidprävention auch im deutschsprachigen Raum verfügbar sein wird, ist noch nicht bekannt.