WELTWEIT: Italien, Schweden, Spanien, Portugal, UK, Kanada, USA - immer mehr Fälle von Affenpocken

WELTWEIT: Italien, Schweden, Spanien, Portugal, UK, Kanada, USA - immer mehr Fälle von Affenpocken
In Europa und Nordamerika werden immer mehr Fälle mit Infektionen von Affenpocken bekannt - insbesondere in der Region Madrid und Lissabon: Männer, die Sex mit Männern haben, sind offenbar besonders betroffen und deshalb wird dazu aufgerufen, dass sie sich bei ungewöhnlichen Hautveränderungen unverzüglich melden und in medizinische Behandlung begeben sollen.

Eines vorweg: Sowohl die Weltgesundheitsorganisation WHO, wie auch die Gesundheitsbehörden halten das Risiko für die Allgemeinbevölkerung derzeit für gering, da die Übertragung bislang nur bei sehr engem Kontakt passiert ist. Auch in der Vergangenheit wurden immer wieder vereinzelt Affenpocken-Infektionen in Europa festgestellt, dies meist bei Rückkehrern von Afrika.

Doch nun zu den aktuellen Entwicklungen: In der Region Madrid, wie auch in der Region von Lissabon tauchen immer mehr Verdachtsfälle von Affenpocken auf, wie die lokalen Gesundheitsbehörden melden. So sind es in Madrid bereits 23 mögliche Fälle und in Lissabon 20. Dabei handelt es sich, aber nicht ausschliesslich, grösstenteils um Männer, die Sex mit anderen Männern (MSM) haben. In Lissabon sind es zudem vorwiegend junge Männer, bei denen der Verdacht auf eine Infektion besteht. Neben MSM sind auch Rückkehrer aus Westafrika betroffen.

Weitere Fälle sind bereits in Kanada und den USA, sowie in Grossbritannien festgestellt worden. Zudem meldeten Italien und Schweden je eine erste Infektion. Bereits weiter verbreitet ist die Krankheit in Westafrika, darunter in Nigeria, Benin, Kamerun, Gabun, Elfenbeinküste, Zentralafrika und dem Kongo. Diese Länder gelten auch als Ursprung für die aktuellen Infektionen in Europa und Nordamerika.

Obwohl theoretisch eine Übertragung des Virus auch über die Luft möglich wäre, zeigen erste Auswertungen, dass die Übertragung bei den bislang bekannten Fällen in Europa und Nordamerika ausschliesslich durch engen Kontakt geschahen, wobei beispielsweise ein weitergeben über die Haut möglich ist. Es ist aber auch eine Übertragung über Gegenstände möglich, wie etwa über Bettdecken und Kissen.

Als erste Symptome kann es zu Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen, aber auch Kopf- und Halsschmerzen, sowie Müdigkeit kommen. Die Infektion macht sich danach häufig über Hautveränderungen bemerkbar, oftmals vom Gesicht ausgehend und dann auch auf andere Körperteile übergreifend. Die Ausprägung ist dabei ganz unterschiedlich.

Es gibt auch Fälle, bei denen die Symptome kaum oder gar nicht wahrgenommen werden. So kann es bei den auftretenden Hautpusteln von ganz wenigen bis zu einigen Tausend variieren. Zu einer Übertragung kann es aber auch bei kaum vorhandenen Symptomen kommen. Bei den meisten Betroffenen klingen die Symptome nach wenigen Wochen ab und die Krankheit heilt in den allermeisten Fällen von alleine.

Möglicherweise ist die Infektionskrankheit bereits viel stärker in Europa verbreitet als bisher angenommen, denn in Grossbritannien konnte man bei den jüngsten vier Fällen keinen Zusammenhang zu zuvor festgestellten Infektionen herstellen. In Grossbritannien zählt man bislang 9 Fälle.

Der Umstand, dass die Impfungen gegen Menschenpocken in den vergangenen Jahrzehnten weltweit immer mehr eingestellt wurden, machen es dem Affenpocken-Virus nun einfacher, sich auszubreiten. Die Impfung würde auch gegen Affenpocken einen Schutz von rund 85 Prozent bieten. Dass nun oftmals junge Menschen betroffen sind, hat daher wohl auch damit zu tun, dass den unter 50-Jährigen heute dieser Schutz fehlt.

Mehr Informationen zu Affenpocken finden sich unter anderem auf der Webseite des Robert Koch Instituts.

Die wichigsten Informationen und Antworten auf die drängsten Fragen rund um das Thema Mpox (vormals: Affenpocken) findest Du hier:

Informationen zu den Impfstandorten in den einzelnen Kantonen

Dr. Gay: Informationen von Dr. Gay

Aids-Hilfe Schweiz: Informationen zu Mpox

Bundesamt für Gesundheit BAG: Informationen zu Mpox

Robert Koch Institut: Allgemeine Informationen des RKI zu Mpox