WELTWEIT: Religiöse Führer nutzen das Coronavirus für LGBTI+ Feindlichkeiten
Eigentlich spielt es keine Rolle, ob die Katastrophe natur- oder menschgemacht ist, wenn es nach einigen religiösen Führern geht, sind die Schuldigen schnell gefunden: Die LGBTI+ Community. Dies ist bei der aktuellen Ausbreitung des Coronavirus nicht anders, und so haben sich bereits erste religiöse Führer in den USA, sowie ein angesehener Rabi in Israel gemeldet und die Schuld für den Virus „dem gottlosen Leben“ der Schwulen, Lesben, Bisexuellen, sowie inter und trans Menschen zugeschrieben.
Dabei scheint es sie auch nicht im geringsten zu kümmern, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO explizit dazu aufgerufen hat, keine Missinformationen oder Schuldzuweisungen zu verbreiten, welche die Diskriminierung weiter fördern. In solch beunruhigenden Zeiten rund um den Virus sei es umso wichtiger, Fakten von Fiktion zu unterscheiden und alle Formen von Stigmatisierungen abzulehnen.
Während die tatsächliche Herkunft des Coronavirus auf einem Wildtiermarkt in der chinesischen Stadt Wuhan vermutet wird, jene Region, welche bis heute am stärksten davon betroffen ist, so nutzen nun einmal mehr einige religiöse Führer und Fanatiker die Gunst der Stunde, um Hass gegen die LGBTI+ Community zu streuen. So erklärte etwa Meir Mazuz, ein renommierter Rabi in Israel, dass das Virus die göttliche Strafe für Pride-Veranstaltungen weltweit sei. Diese Paraden seien gegen die Natur, und wenn jemand gegen die Natur gehe, dann nehme der, der die Natur geschaffen hat, Rache, so Mazuz.
Ein Anderer, Steven Andrew von der USA Christian Church, erklärte in einer Pressemitteilung, dass Gott nun zeige, dass es dringend sei, Busse zu tun, denn die Bibel lehre uns, dass Homosexuelle ihre Seele verlieren, und Gott zerstöre damit die LGBTI+ Community. Der erzkonservative Protestant Earl Walker Jackson wiederum spielte in seiner Radioshow auf das Coronavirus an, indem er die „homosexuellen Bewegung“ als „Homovirus gegen die Familien“ bezeichnete.