WELTWEIT: UN-Sicherheitsrat berät erstmals über IS-Gewalt gegen LGBTs

WELTWEIT: UN-Sicherheitsrat berät erstmals über IS-Gewalt gegen LGBTs
Erstmals überhaupt in der Geschichte des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen thematisieren dessen Mitglieder die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender. Auslöser dafür war die anhaltende Gewalt gegen LGBTs ausgehend von der IS. Bislang sind bereits über 30 Fälle von Enthauptungen von schwulen Männern durch den Islamischen Staat dokumentiert, die Dunkelziffer, sowie die übrigen Menschenrechtsverletzungen gegen LGBTs dürften aber noch sehr viel höher sein…

Sie werden gefesselt von Dächern gestossen oder gleich enthauptet: Die brutalen Praktiken der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat, kurz IS, gegenüber LGBTs sind äusserst brutal und werden auch öffentlich via den Medien verbreitet. Bislang sind bereits über 30 solcher Fälle dokumentiert. Davor möchte nun auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) nicht mehr die Augen verschliessen, und so hat sich das mächtigste Gremium der UN nun erstmals mit diesem Thema befasst. Während der informellen Sitzung in New York schilderten Betroffene aus Syrien und dem Irak den Mitgliedern des Rats ihre erschütternden Erlebnisse.

So berichtete beispielsweise Adnan von seinen Erfahrungen. Der Iraker wurde dazu per Telefon zugeschalten. Schon die irakischen Sicherheitskräfte seien brutal gegen LGBTs vorgegangen, doch die Dschihadisten hätten das Ganze noch professionalisiert. Sie würden regelrecht Jagd auf Schwule machen, deren Facebook-Kontakte verfolgen und auch die Telefonlisten in den Handys überprüfen. Subhi Nahas aus Syrien wiederum berichtet, dass Schwule in seiner Heimatstadt Idlib von den Dächern gestossen und so umgebracht würden. Falls sie dabei nicht sterben, würden sie von den Anwohnern am Boden gesteinigt. Selbst Kinder würden da jeweils mitmachen. Im IS-Gebiet würden Schwule die ganze Zeit gejagt und getötet, erklärte er weiter. Sie wollen die Stadt regelrecht von Homosexuellen säubern.

Initiiert wurde das Treffen von den USA, sowie von Chile. Es sei ein kleiner, aber historischer Schritt, lobte die amerikanische UN-Botschafterin Samantha Power das Treffen. Es sei höchste Zeit, das Schicksal der Homo- und Transsexuellen, welche rund um den Globus um ihr Leben fürchten, ins Rampenlicht zu rücken, fügte sie weiter an. Alle 15 ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats nahmen den auch die Gelegenheit war und schickten Vertreter zu diesem Treffen, nicht so aber die nicht-ständigen Mitglieder Angola und Tschad. Diese blieben der Runde fern.