WELTWEIT: Vimeo nimmt Videos, welche Conversion Therapien promoten, vom Netz
Um es ganz klar zu sagen, wir glauben nicht, dass Homosexualität geheilt werden muss, und deshalb erlauben wir es auch nicht, dass Videos auf unsere Plattform hochgeladen werden, welche diese Ansicht vertreten: So heisst es in einem Statement von Vimeo. Die Videoplattform sah sich zu diesem Statement gezwungen, nachdem sich Ärzte, Psychologen und religiöse Führer beschwert haben, da ihre Videos gelöscht wurden. Unter ihnen war etwa Doktor David Kyle Forster, welcher selber rund 800 Videos bei Vimeo hochgeladen hat, als sich die Plattform schliesslich entschied, den Stecker von dessen Kanal zu ziehen und die Videos zu löschen.
Michael Brown, selber stark religiös und konservativ, verurteilte die Massnahme von Vimeo und bezeichnete das Vorgehen als engstirnig und unnötige Zensur. Wenn man dieser Logik folgen würde, so Brown weiter, so dürften etwa die Anonymen Alkoholiker auch keine Videos mehr hochladen, da diese den Alkohol verteufeln, erklärte er weiter. Ebenso sei es bei Videos, welche zum Abnehmen auffordern, weil sie Übergewicht schlecht reden, oder Videos von Christen, welche vom Islam konvertiert seien, da diese die Muslime beschämen. Durch solche Äusserungen überrascht es wenig, dass das Southern Poverty Law Center Michael Brown als "Anti-LGBTQ-Extremisten" bezeichnet hat.
Um seinen Unmut kundzutun hat Brown nun einen Protestbrief verfasst und unter anderem auch die erzkonservative American Family Association mit an Bord geholt. In seinem Brief fordert er, und auch die Organisation, alle Anhänger auf, die Videoplattform mit Protest-eMails zu fluten. Die Reaktion von Vimeo war aber eindeutig, und sie lassen sich auch nicht von ihrem Weg abbringen: Videos, welche die Conversion Therapien befürworten, werden auch weiterhin gelöscht.
Mit den so genannten Conversion Therapien sollen Schwule, Lesben und Transgender quasi wieder auf den heterosexuellen Pfad zurückgeführt werden, sie sollen also umgepolt und geheilt werden. Dies kann via Beten geschehen, aber auch so weit gehen wie durch den Einsatz von Elektroschocks oder das Aufschwatzen von Selbstmord. Dies führt bei den Opfern in den meisten Fällen zu massiven psychischen Problemen, welche nicht selten im Suizid enden.