WIRTSCHAFT: Erstmals lesbische Frau bei den Fortune 500

WIRTSCHAFT: Erstmals lesbische Frau bei den Fortune 500
Fortune listet jeweils die 500 grössten Konzerne und Firmen der USA auf. Seit dem 1. August ist mit Beth Ford erstmals in der Geschichte des Index eine lesbische Frau Präsidentin und CEO eines Fortune 500-Unternehmens. Sie hat das Ruder beim Nahrungsmittel- und Agrarkonzern Land O‘Lakes übernommen.

Wie Fortune in einer Mitteilung schreibt, gibt es gerade einmal drei offen lebende LGBT-Wirtschaftsführer bei den 500 grössten Firmen der USA. Da wäre Tim Cook von Apple, Jim Fitterling von Dow Chemical Company, und seit dem 1. August mit Beth Ford erstmals in der Geschichte des Index auch eine lesbische Frau. Ford hat dann nämlich die Stelle des CEO und der Präsidentin bei Land O‘Lakes angetreten. Der Agrar- und Nahrungsmittelkonzern ist bei Fortune 500 auf Platz 216 gelistet.

Ford ist im Jahr 2011 zum Unternehmen gestossen und hat bereits mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Technologie, Forschung und Entwicklung. In der Mitteilung von Land O‘Lakes wurde nicht auf die historische Einzigartigkeit für die LGBT-Community Bezug genommen, aber es wurde erwähnt, dass Ford mit einer Frau verheiratet ist, drei Kinder im Teenager-Alter hat, und dass sie in Minneapolis leben.

Im Artikel von Fortune über die Ernennung von Beth Ford hiess es, dass ihre sexuelle Orientierung bei den Interviews nie ein Thema gewesen sei. Doch es ganz klar nicht Nichts. Wenn jemand ermutigt wird und glaubt, dass er sich selber sein und sein Leben leben darf, und dass auch so alles möglich ist, dann ist dies ein unglaublicher Moment. Sie könne sich aber noch gut erinnern, als sie sich in ihren 20ern am Arbeitsplatz noch nicht outen konnte. Sie fühle sich aber privilegiert, dass sie seit Mitte 30 sich selber sein könne, so Ford weiter. Zu arbeiten sei schon hart genug, und wenn sie sich vorstelle, dass man dann nicht mal sich selber sein kann, dann muss das noch viel härter sein.

Laut einer Studie der Human Rights Campaign getrauen sich aktuell in den USA 46 Prozent aller LGBTs nicht, sich am Arbeitsplatz zu outen. Die Organisation gratulierte Ford zu ihrer neuen Stelle und zeigte sich besonders erfreut, da sie den Posten nicht angenommen habe und dann ihr Coming out hatte, sondern, dass sie ihr Coming out schon vorher hatte und die Stelle dann bekam.