WIRTSCHAFT: Zwei renommierte Medienhäuser stellen Insolvenzantrag

WIRTSCHAFT: Zwei renommierte Medienhäuser stellen Insolvenzantrag
Eine traurige Woche für die schwullesbische Medienwelt: Die Berliner Bruno Gmünder GmbH, welche unter anderem den Spartacus vertreibt, und eines der grössten schwulen Medienhäuser der Welt ist, sowie auch die Millivres Prowler Ltd, der führende schwule Medienverlag Grossbritanniens, mussten praktisch gleichzeitig ihre Insolvenz beantragen.

Erst vor wenigen Tagen hat die Bruno Gmünder GmbH überraschend angekündigt, dass man das Printmagazin Männer nach 30 Jahren einstellen und nur noch online veröffentlichen werde. Ähnliches, wie etwa auch bereits das Têtu in Frankreich ereilt hat. Wie jetzt aber bekannt wurde, hat der Medienverlag Bruno Gmünder in der letzten Woche zusätzlich auch noch einen Insolvenzantrag gestellt. Damit ist das Unternehmen erneut zahlungsunfähig, nur drei Jahre nach dem letzten Konkurs.

Eines der grössten schwulen Medienhäuser der Welt, welches unter anderem für den schwulen Reiseführer Spartacus bekannt ist, wurde nach dem Insolvenzverfahren 2014 von Rechtsanwalt Frank Zahn übernommen und als einziger Investor geführt. Am 8. Februar ist Zahn jedoch im Alter von 49 Jahren gestorben - laut Angaben von queer.de soll es sich dabei um einen Suizid gehandelt haben. Dieser Tod brachte das Unternehmen, welches sich gerade im Totalumbau befand, in eine schwere Schieflage und so konnte ein neues Insolvenzverfahren offenbar nicht mehr abgewendet werden. Der derzeitige Geschäftsführer plant jedoch laut einer Mitteilung gegenüber queer.de eine Restrukturierung und er hofft auf neue Investoren.

Neben dem Spartacus und dem Magazin Männer besitzt die Bruno Gmünder GmbH auch einen Buchverlag, sowie einen Onlineshop und mehrer Geschäfte in einigen deutschen Städten.

Praktisch zeitgleich gab auch das britische Unternehmen Millivres Prowler Ltd. seine Insolvenz bekannt. Das Unternahmen existiert seit über 20 Jahren und ist das führende schwule Medienhaus Grossbritanniens, welches unter anderem die GT, früher Gay Times, vertreibt. Laut einer Medienmitteilung soll die Zukunft der GT aber gesichert sein, und das Magazin soll unter seinem alten Namen durch eine neue Firma namens Frost weiter vertrieben werden.

Das Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen, darunter mit den sinkenden Verkäufen bei DVDs und den Magazinen, steigenden Mieten in London und der Konkurrenz durch Onlineshops.