Madrid Pride 2022: Der 1'500'000-Orgullo
Um 19 Uhr fiel der Startschuss beim Atocha Bahnhof, und von dort ging es über den Paseo del Prado zur Plaza Colon. Rund 1.5 Millionen Teilnehmende waren in diesem Jahr laut den Veranstaltenden mit dabei.
Im ersten Teil der Parade liefen unzählige Organisationen mit, welche auf ihre spezifischen Anliegen aufmerksam machten. Danach folgte der zweite Teil mit über 50 Wagen mit Musikanlagen.
Stargast diesmal war Karol G aus Kolumbien, welche ebenfalls auf einem Wagen mitfuhr und von dort live sang. In der ganzen Stadt gab es zudem auf diversen Plätzen Konzerte und DJs.
Seit Madrid 2019 mit José Luis Martínez Almeida einen neuen, konservativen Bürgermeister bekommen hat, kämpfen die Veranstalter mit immer neuen Auflagen und Hindernissen, welche ihnen die Stadtregierung in den Weg legt. So wurde etwa einem Konzert auf dem Plaza del Rey, welche während der Pride jeweils Plaza de las Reinas heisst, keine Bewilligung erteilt - angeblich aus Sicherheitsbedenken, weil es in der Nähe eine Baustelle gibt.
Weiter verlangte die Stadt, dass um 2 Uhr 30 Schluss sein muss, da sonst eine drastische Geldstrafe droht und den Veranstaltern sogar die finanziellen Mittel der Stadt gestrichen werden. Angeblich wolle man für die Bewohner:innen der Stadt für Ruhe sorgen, was insbesondere auf gewissen Plätzen eine fragwürdige Begründung ist, da sie in Geschäftsviertel oder umgeben von Hotels liegen, welche eben mit der Pride ihr Geschäft das Jahres machen. So rechnet die Stadt mit einem Umsatz von rund 400 Millionen Euro alleine während diesen paar Pride-Tagen.
Ein weiteres Zeichen für den Gegenwind von der Stadtregierung: Wie sonst immer üblich, hängt seit der Wahl Almeidas keine Regenbogenfahne mehr während der Pride am Ratshaus.