JAPAN: Sapporo führt Partnerschaftszertifikate ein

JAPAN: Sapporo führt Partnerschaftszertifikate ein
Im letzten Jahr angekündigt, hat die japanische Millionenstadt nun die Weichen endgültig gestellt: Ab Juni können gleichgeschlechtliche Paare so genannte Partnerschaftszertifikate beantragen und damit erhalten sie zumindest auf kommunaler Ebene gewisse Rechte zugesprochen. Dies ist die bislang grösste Stadt in Japan, welche diese Möglichkeit für schwullesbische Paare einführt.

Eigentlich war geplant, dass die Partnerschaftszertifikate bereits ab April erhältlich sein werden, doch die Behörden von Sapporo haben darauf eine Ehrenrunde eingeschalten und die Öffentlichkeit zu diesem Vorhaben befragt. Diese öffentliche Konsultation hat dazu geführt, dass rund 1500 Personen ihre Unterstützung zu diesem Anliegen hervorbrachten. Damit übertrumpften sie die Gegner deutlich, und damit steht der Weg für die Einführung der Zertifikate offen. Ab Juni wird es schwullesbischen Paaren nun möglich sein, ihre Partnerschaft registrieren zu lassen und damit zumindest auf kommunaler Ebene von gewissen gemeinsamen Rechten zu profitieren.

Mit Sapporo auf der nördlichen Insel Hokkaido führt nun die bislang grösste japanische Stadt mit rund zwei Millionen Einwohnern diese Partnerschaftszertifikate ein. Alle gleichgeschlechtlichen Paare, welche über 20 sind, und wenn beide Partner in der Stadt wohnen, erhalten nun diese Möglichkeit. Damit verbunden erhalten sie beispielsweise die gegenseitige Auszahlungen von Lebensversicherungen, oder können unter anderem auch von Familienrabatten, etwa bei Telefonverträgen, profitieren.

Dies ist bislang die einzige Möglichkeit für gleichgeschlechtliche Paare, da es auf nationaler Ebene bislang weder Marriage Equality noch ein Partnerschaftsgesetz gibt. Vor Sapporo haben unter anderem schon Shibuya, ein Stadtbezirk von Tokio, solche Zertifikate eingeführt. Viele Firmen in Japan, darunter etwa auch Panasonic, haben begonnen, gleichgeschlechtliche Paare zu anerkennen. Damit erhalten sie die gleichen Bedingungen wie verheiratete Paare, beispielsweise in Bezug auf die Gesundheitsversorgung oder die Pension.