JAPAN: Erste Millionenstadt will LGBT-Paare anerkennen

JAPAN: Erste Millionenstadt will LGBT-Paare anerkennen
Bereits fünf Kommunen anerkennen in Japan schwullesbische Paare mit so genannten Partnerschaftszertifikaten. Im kommenden Jahr soll nun mit Sapporo die erste Millionenstadt diesem Beispiel folgen...

Es ist zwar mehr eine symbolische Geste, haben gleichgeschlechtliche Paare doch mit diesen Partnerschaftszertifikaten kaum mehr Rechte, doch für ein gesellschaftlich konservatives Land wie Japan ist dies doch ein enormer Fortschritt in Bezug auf die Rechte für Schwule, Lesben und Transgender.

Den Anfang machte im November 2015 das Stadtviertel Shibuya in Tokio. Dies ist jenes Quartier der Hauptstadt, in welchem auch am meisten Expats wohnen. Danach folgten Setagaya, der bevölkerungsreichste Stadtbezirk von Tokio, in der Präfektur Mie die Kleinstadt Iga, in der Präfektur Hyogo die Stadt Takarazuka, sowie Naha in der Präfektur Okinawa.

Wie Katsuhiro Akimoto, der Bürgermeister von Sapporo, nun angekündigt hat, soll seine Stadt im 2017 dem Beispiel dieser Kommunen folgen und als erste Grossstadt Japans ebenfalls solche Partnerschaftszertifikate einführen. Die Stadt ist mit rund zwei Millionen Einwohnern die fünftgrösste Stadt des Landes und liegt auf der Nordinsel Hokkaido. Als politisches und wirtschaftliches Zentrum der Region hofft die LGBT-Community nun auf die Symbolkraft dieser Ankündigung, damit noch weitere Orte diesem Beispiel folgen, und sich vielleicht dann auch endlich die nationale Politik diesem Anliegen annimmt.

Mit diesen Partnerschaftszertifikaten werden für schwullesbische Paare gewisse Hürden auf kommunaler Ebene abgebaut. So werden die eingetragenen Partner etwa im Spital als Familienmitglieder anerkannt, und auch die gemeinsame Wohnungssuche wird vereinfacht, etwa in Überbauungen, welche der Stadt gehören. Die Verfassung des Landes schreibt aber übergeordnet vor, dass die Ehe eine Verbindung zwischen Mann und Frau sei.

Sapporo könnte demnächst wieder gross in die internationalen Schlagzeilen gelangen, hat sich die Stadt doch erneut um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2026 beworben...