Community: Florian Vock - einer der Strippenzieher hinter dem queeren Weihnachtsmusical
Was bedeutet Dir Weihnachten?
Es ist für mich viel Zeit, um tagelang Apero oder Brunch zu machen. Das alles natürlich zusammen mit Familien und Freund*innen. Die Zeit von Weihnachten bis Neujahr geniesse ich eigentlich immer sehr. Und ich werde es dieses Jahr sehr vermissen, nicht unzählige Menschen einladen zu können.
Du bist Mitgründer der Milchjugend, und da hast Du sicher auch ein anderes Bild erhalten, was Weihnachten gerade für junge Queers auch bedeuten kann, oder?
Viele Jugendliche und junge Erwachsene, egal ob queer oder nicht, haben ja ab und zu eine schwierige Zeit zuhause. Für andere geht’s ganz locker. Wenn aber die ganze Familie aufmarschiert und private Fragen stellt, dann kann das gerade für ungeoutete Jugendliche ganz schön anstrengend werden. Und es gibt Jugendliche, für die sind diese zwei Wochen mit der Familie und ohne Freund*innen einfach Stress pur.
Viele LGBTI+ verbringen die Feiertage ohne ihre Familie, und Corona und die damit verbundenen Massnahmen dürfte dies noch verstärken. Wie seid ihr auf das Community-Projekt gekommen?
Genau darum. Milky Diamond und ich sind befreundet, haben unsere Weihnachtstraditionen mit Freund*innen und werden es dieses Jahr nicht so machen, wie wir es lieben. Denn wir möchten uns an die Schutzmassnahmen halten. Gerade die vielen Aperos und Partys an den Weihnachtstagen, die für uns vor und nach den „offiziellen“ Familienfeiern viel Freude bereiteten, werden fehlen. Darum wollten wir etwas machen, um diese Leere zu füllen. Unser Musical kann man alleine für sich schauen, aber auch mit Familien oder Freund*innen - digital oder real zusammen.
Was ist deine Aufgabe beim queeren Weihnachtsmusical?
Ich bin Produzent und versuche, alles zusammenzuhalten. Die drei Dachverbände LOS, PINK CROSS und TGNS haben über ihren Kulturfonds RESPECT den Auftrag gegeben, dieses Musical zu produzieren. Meine Hauptaufgabe ist aber vor allem, das Geld zu suchen. Und ganz ehrlich: Ich bin noch nicht ganz erfolgreich. Viele der Künstler*innen und vor allem die Kameraleute, Licht- und Tonspezialist*innen kriegen knapp die Spesen bezahlt. Uns fehlen noch einige Tausend Franken. Deshalb sind wir ganz dringend auf Spenden angewiesen.
Was wünscht Du den Zuschauer*innen und der Community für die Feiertage?
Ich wünsche uns allen, dass wir unsere Organisationen, Bars und Clubs, unsere Räume und Gruppen pflegen, unterstützen und über diese schwierige Zeit retten. Gemeinsam schaffen wir das. Und den Zuschauer*innen wünsche ich ganz viel Spass mit unserer Produktion. Auf unserer Websites haben wir schon ein paar Tipps, wie man es sich am Besten anschaut!
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