FILM: And Then We Danced

Als der Film des schwedischen Regisseurs Levan Akin erstmals in Georgien, der Ort seiner Wurzeln, aufgeführt wurde, kam es vor dem Kino zu massiven Protesten. Die Polizei musste gar eingreifen und hat insgesamt 25 Personen aus dem rechtsextremen Lager festgenommen. Dies zeigt, wie kontrovers die schwule Liebe im Kaukasus noch immer angesehen wird. Umso erfreulicher war es aber auch, dass die Vorführungen während drei Tagen im November in fünf Kinos in der georgischen Hauptstadt Tiflis innerhalb weniger Minuten ausverkauft waren.

Auch Schweden setzte ein wichtiges Zeichen und schickte "And Then We Danced" gar als offiziellen Beitrag ins Oscarrennen, und international wurde der Film zudem von den Kritikern gefeiert. So war der Film für die Queer Palm an den renommierten Filmfestspielen in Cannes, sowie für einen European Film Award nominiert, und gewann Festivalpreise unter anderem in Sarajewo, Minsk, Sevillia, New York, Montreal und anderen Orten mehr. Nun kommt "And Then We Danced" endlich auch ins reguläre Kinoprogramm hier in der Schweiz.

Schon von Kindesbeinen an trainiert Merab mit seiner Tanzpartnerin im Staatsballett von Georgien. Doch seine Welt wird völlig auf den Kopf gestellt, als der charismatische und charmante Irakli auftaucht. Aus Rivalität wird Leidenschaft, Liebe trotz Konkurrenz. Der Drang für Merab wird immer stärker aus seinem konservativen Umfeld auszubrechen und sich ganz auf Irakli einzulassen. Ein grosses Wagnis, denn das Risiko ist in einem Land wie Georgien enorm.

Körperlichkeit und Tanz stehen im Fokus, eingebettet in eine Liebesgeschichte, wie sie viele im Kaukasus nicht für möglich halten und erst recht nicht sehen wollen. Doch der Film macht Mut und zeigt auch eine junge Generation, welche sich der strengen Traditionen und Riten widersetzen will und ihr eigenes Leben in die Hand nimmt, und zwar so, wie sie es wollen...