GEORGIEN: Verhaftungen von LGBTI+ feindlichen Rechtsextremen
Schweden reicht eine schwule Liebesgeschichte als ihren Oscarbeitrag ein. Der Film mit dem Titel And Then We Danced spielt in Georgien und ist eine Co-Produktion. Nachdem der Film bereits Preise bei den Filmfestivals in Odessa, Valladolid und in Sarajewo gewonnen hat, sollte er nun endlich auch in der georgischen Hauptstadt Tiflis, sowie in Batumi gezeigt werden.
Ingesamt waren Vorführungen am 8., 9. und am 10. November in fünf verschiedenen Kinos geplant, und die Kinokarten waren innerhalb weniger Minuten bereits ausverkauft. Doch wie bereits bei einer zuvor geplanten Pride, so haben Rechtsextreme rund um den bekannten Geschäftsmann Levan Vasadze auch bei diesen Filmvorführungen massive Drohungen ausgestossen. Er erklärte, dass er zusammen mit seiner nationalistischen Organisation Georgischer Marsch die Kinos stürmen und die Projektoren abstellen werde. Wenn sie schon einen Liebesfilm machen wollen, dann sollen sie einen über einen Mann und eine Frau drehen, so Vasadze.
Die Drohungen setzte die Organisation auch um: Es kam zu massiven, teils gewalttätigen Protesten vor den Kinos. Die Polizei nahm dabei 25 Personen fest, welche gegen die Premiere des Films protestierten. 24 wegen Hooliganismus und eine Person wegen dem Angriff gegen eine Frau.
Die Filmvorführung hatte aber Rückendeckung durch das Innenministerium von Georgien. In einem offiziellen Statement schrieb die Regierung, dass es eine der Aufgaben des Innenministeriums sei, die Menschenrechte und Freiheiten zu schützen, egal wessen Geschlecht, Religionszugehörigkeit, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität oder politischen Ansichten jemand angehört. Man fordere alle auf, sich an die geltenden Gesetze zu halten, andernfalls werde die Polizei eingreifen.
And Then We Danced dreht sich um zwei Tänzer der nationalen Dance Company Georgiens. Die Regie führte Levan Atkin und in der Hauptrolle spielt Levan Gelbakhiani.