FILM: Marinette
112 Länderspiele für Frankreich mit insgesamt 81 Toren. Viermal wird sie Torschützenkönigin in der französischen Top-Liga. Sie wird mit ihrer Mannschaft, dem Juvisy FCF Vizemeisterin und Meisterin und sie wird die erste Fussballerin Frankreichs, welche in den USA einen Profivertrag erhält. Marinette Pichon legte bis zu ihrem Rücktritt 2007 eine bemerkenswerte Karriere hin.
Privat hatte die lesbische Spielerin einen weniger guten Start: Sie erfährt zwar viel Unterstützung von ihrer Schwester und ihrer Mutter, doch ihr Vater war äusserst gewalttätig und alkoholsüchtig und sorgte damit für die Hölle auf Erden für die Familie. Fussball war für Marinette dabei stets ein Zufluchtsort, und um so ehrgeiziger verfolgte sie dort ihre Träume. Trotz zahlreicher Rückschläge schaffte es Marinette Pichon schliesslich tatsächlich, zur weltbesten Spielerin zu werden.
Doch nicht nur auf dem Platz ist Pichon eine wahre Kämpferin. Drei Jahre nachdem sie den Rücktritt aus dem Profisport bekannt gab, wagte die Fussballikone ihr öffentliches Coming out und heiratete die Rollstuhlbasketballspielerin Ingrid Moatti. Damit begann auch ihr Kampf für die Rechte der LGBTI+ Community. Im Jahr 2012 wurde sie die erst zweite Frau in Frankreich, welche per Gerichtsbeschluss Mutterschaftsurlaub zugesprochen bekam, nachdem ihre Frau einen Sohn zur Welt brachte.
"Marinette" ist inspiriert von "Ne jamais rien lâcher", der Autobiografie von Marinette Pichon. Dabei würdigt Filmemacherin Virginie Verrier einerseits die aussergewöhnliche Karriere der Fussballspielerin, arbeitet aber ebenso eine schwierige Familiengeschichte auf und blickt nicht zuletzt aus der Perspektive der Frau auf einen männerdominierten Sport. Entstanden ist so ein eindrückliches Biopic, welches Mut macht und aufzeigt, was mit Willensstärke alles erreicht werden kann.
Genre:
LGBTI+, Biopic, Drama
Filmlänge:
95 Minuten
Regie:
Virginie Verrier
Cast:
Garance Marillier, Emilie Dequenne, Fred Testot uam.
Kinostart:
22. Juni 2023 (DCH) / 7. Juni 2023 (FCH)