FILM: Monster
Als sich ihr Sohn Minato zunehmend auffällig verhält, vermutet Mutter Saori rasch, dass etwas nicht stimmt. Als dann auch noch das Gerücht im Raum steht, dass Lehrer Hori ihren Sohn geschlagen haben soll, geht sie auf die Barrikaden und verlangt Aufklärung und Konsequenzen. Der Schuldige scheint anfangs schnell gefunden zu sein, doch entspricht dies auch tatsächlich der Wahrheit.
Mit der Zeit ergibt sich ein weit differenzierteres Bild, wenn sich nämlich die drei Perspektiven der Mutter, der Schüler und der Lehrer langsam zusammenfügen. Minato hadert nämlich mit sich selber. Er scheint eine enge Bindung zu einem Mitschüler entwickelt zu haben und diese vor allen zu verheimlichen versuchen.
Kore-eda Hirokazu kehrt mit Monster nach seinem 2018er Erfolgsfilm Shoplifters wieder in seine Heimat Japan zurück. Dies nachdem er mit La Vérité erst in Frankreich und mit Broker in Südkorea gedreht hat. Entstanden ist ein tiefsinniges Familiendrama mit vielen Wendungen, und erst nach und nach vervollständigt sich das Bild, das weit komplexer und überraschender ist, als es anfänglich den Anschein macht. Dabei wird am Rande auch die LGBTI+ Feindlichkeit in einer tief in Traditionen verwurzelten Gesellschaft thematisiert, welche gerade auch für Jugendliche, welche auf der Suche nach sich selber sind, eine schwere Last darstellen kann.
Mit Monster erhielt der japanische Meisterregisseur seine bereits siebte Einladung an das renommierte Filmfestival in Cannes. Der Film wurde dabei mit der Queer Palm ausgezeichnet und Yūji Sakamoto gewann den Preis für das Beste Drehbuch.
Genre:
Drama / LGBTI+
Filmlänge:
126 Minuten
Regie:
Kore-eda Hirokazu
Cast:
Andō Sakura, Nagayama Eita, Kurokawa Soya, Hiiragi Hinata, Tanaka Yūko uam.
Kinostart:
25. Januar 2024 (DCH) / 27. Dezember 2023 (FCH)