FILM: Close

FILM: Close
Die Suche nach der eigenen Identität, die Herausforderungen des Heranwachsens und der Schmerz einer Freundschaft, welche in die Brüche geht, davon handelt Lukas Dhonts zweiter Spielfilm Close, welcher nun bei uns in den Kinos anläuft, und auch im Rennen um den Oscar als Bester fremdsprachiger Film steht.

Mit seinem Debüt Girl gewann Lukas Dhont den Golden Eye Award 2018 am Zurich Film Festival, und im vergangenen Jahr kam er zurück um seinen neusten Film Close vorzustellen. Im Zentrum steht die innige Freundschaft zwischen Léo und Rémi, die Frage und die Suche nach der eigenen Identität und die Herausforderungen, die das Heranwachsen und das Erwachsenwerden mit sich bringen können.

Léo und Rémi sind unzertrennliche Freunde soweit sie sich zurückerinnern können. Den ganzen Sommer verbringen die beiden 13-Jährigen wieder zusammen, spielen, fahren mit ihren Fahrrädern über Landstrassen und verbringen die Nächte miteinander. Mit Einsetzen der Pubertät und dem Beginn des neuen Schuljahres wird ihre innige Freundschaft aber arg strapaziert, denn ihre natürliche, körperliche Nähe bleibt auch ihren Mitschüler:innen nicht verborgen. Ein fatales Ereignis stellt schliesslich das Leben der Beiden völlig auf den Kopf.

Für Lukas Dhont ist "Close" der zweite Spielfilm, und für die beiden jugendlichen Darsteller Eden Dambrine und Gustav de Waele ist es das Leinwanddebüt. Feinfühlig gespielt, schafft es der Filmemacher einmal mehr kraftvoll den Schmerz in Film zu bannen, der von einer Freundschaft ausgehen kann, welche in die Brüche geht.

Die Jugendlichen mögen heute, anders als noch vor ein, zwei Jahrzehnten, zwar bedeutend aufgeklärter sein, was queere Themen und die verschiedenen Formen von Beziehungen angeht, doch als Jugendlicher mit den eigenen Gefühlen umzugehen, sich selber zu verstehen und Erklärungen für gewissen Vorgänge zu finden, dafür gibt es weder eine Anleitung, noch ein Geheimrezept. Und davon handelt Close auch.

Wie Dhont selber erklärt, war genau dies ein Anliegen von ihm um diese sehr persönliche, auf eigenen Erfahrungen beruhende Geschichte zu erzählen. Den Jungen werde von Beginn weg beigebracht, dass sie Verletzlichkeit und Zärtlichkeit fürchten sollen, dass es eine Schwäche sei. Da es allen so geht, sei es für ihn wichtig gewesen, diesen Film zu machen.

Wie schon mit Girl, so ist der schwule Regisseur und Drehbuchautor auch mit Close wieder auf Erfolgskurs: In Cannes wurde er mit dem Grossen Preis der Jury ausgezeichnet, bei den Golden Globes und auch bei den Oscars ist er zudem als Bester fremdsprachiger Film nominiert.

Genre:
LGBTI+, Drama

Filmlänge:
105 Minuten

Regie:
Lukas Dhont

Cast:
Émilie Dequenne, Léa Drucker, Kevin Janssens, Igor van Dessel, Eden Dambrine uam.

Kinostart:
2. Februar 2023

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