AUSSTELLUNG: Orlando im Fotomuseum Winterthur - Kuratiert von Tilda Swinton

Orlando lebte zur Zeit von Königin Elisabeth I, war ein junger, adliger Mensch, welcher Jahrhunderte lang lebte, ohne je zu altern, und dabei imstande war, das Geschlecht zu wechseln: Dies die Grundzüge des Romans, den Virginia Woolf im Jahr 1928 veröffentlicht hat. 1992 schliesslich nahm Filmemacherin Sally Potter sich diesem Klassiker an und brachte die Filmadaption mit Tilda Swinton in der Hauptrolle in die Kinos.

Obwohl mittlerweile dreissig Jahre vergangen sind, hat die Faszination für Orlando bei Tilda Swinton nie nachgelassen. Für das Magazin Aperture hat die Schauspielerin nun nicht nur eine Ausgabe zu diesem Thema kuratiert, sondern auch eine Ausstellung. Dafür hat sie die Arbeiten von elf Kunstschaffenden zusammengestellt, welche teilweise extra für diese Ausstellung geschaffen wurden.

Die heteronormative Vorstellung und der weisse, männliche Blick werden ebenso in Frage gestellt, wie die vorherrschenden Machtverhältnisse und Machtstrukturen. Dabei wird nicht nur die Kreativität und die Vielfalt gefeiert, sondern, es wird auch die Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen und alternativer Lebensentwürfe gefördert. Aktuelle, gesellschaftspolitische Debatten werden aufgegriffen, die weit über Fragen des Geschlechts hinausgehen.

In der Ausstellung sind Arbeiten des Zücher Fotografen Walter Pfeiffer, sowie von Sally Potter, Zackary Drucker, Lynn Hershman Leeson, Paul Mpagi Sepuya, Jamal Nxedlana, Elle Pérez, Viviane Sassen, Collier Schorr, Mickalene Thomas und Carmen Winant zu sehen. Zudem hat das Fotomuseum Winterthur eine Einführung erarbeitet, mit welcher die Schriftstellerin Virginia Woolf und Filmemacherin Sally Potter vorgestellt werden.