DR.GAY: Ist PrEP durch die Krankenkasse für mich komplett kostenlos?

Wie bei allen medizinischen Leistungen in der Schweiz fallen Kosten an. Diese werden auch bei der Übernahme der PrEP geltend gemacht. Die Kostenbeteiligung bei den Schweizer Krankenkassen besteht aus drei Teilen:

Prämie: Du bezahlst einen monatlichen Beitrag. Die Höhe der Prämie hängt von diversen Faktoren (z. B. Wohnort) ab. Je nach dem ist es möglich, dass du in deinem Wohnkanton Anspruch auf Prämienverbilligung hast. Informiere dich bei der zuständigen Gemeindeverwaltung.

Franchise: Du kannst jährlich wählen, wie viel du selbst bezahlst, bevor die Krankenkasse übernimmt. Es sind sechs Varianten zwischen 300 und 2'500 Franken möglich. Je höher diese Franchise, desto tiefer ist deine monatliche Prämie. Wähle in jedem Fall entweder die tiefste oder die höchste Franchise, alles dazwischen ist finanziell nachteilig. Abhängig von deiner Gesundheitssituation kann die tiefste Franchise finanziell sinnvoller sein: HIV-PrEP in der täglichen Einnahme verursacht Gesundheitskosten von CHF 1’700-2'500, bei unregelmässiger Einnahme sind die Kosten tiefer. Wenn zur täglichen Einnahme der PrEP noch weitere Kosten dazu kommen, z. B. STI-Behandlungen oder Psychotherapie, lohnt sich finanziell die tiefste Franchise für dich – auch wenn die monatliche Prämie dann höher ist. Du kannst die Franchise jeweils bis am 30. November für das nächste Jahr anpassen.

Selbstbehalt: Sobald du deine Franchise abbezahlt hast, werden dir fortlaufend 10% deiner Gesundheitskosten verrechnet – bis zum maximalen Betrag von 700 Franken pro Jahr. Für eine Kostenübernahme musst du in der Schweiz krankenversichert sein und gewisse Voraussetzungen erfüllen.

Detaillierte Informationen dazu findest du hier.