ALBUM: Beyoncé - act i: Renaissance
Vor sechs Jahren eroberte Beyoncé mit ihrem gefeierten Album Lemonade die Welt im Sturm: In der Zwischenzeit ist viel passiert - sehr viel: Die MeToo-Bewegung, vier Jahre Donald Trump, Black Lives Matter und Corona sind nur ein paar Stichworte. Da stellt sich natürlich die Frage, wie Beyoncé mit all diesen Themen umgeht und wie sie diese musikalisch umsetzt. Sie, die energische Kämpferin für die Rechte der Frauen und von Minderheiten, welche eine ganze Generation inspiriert hat, um für sich selber einzustehen.
Dass wir derzeit in beängstigend Zeiten leben, hat Beyoncé beim Release des Albumcovers bei Instagram selber festgehalten, doch die Musik habe es ihr erlaubt, einen Platz zum Träumen zu schaffen und quasi dem Alltag zu entfliehen. Sie hoffe, dass alle Freude an ihrer Musik finden, schliesst sie ihren Post.
Mit Renaissance: act i holt uns Beyoncé zurück auf den Dancefloor: Sie wirft einen Blick in die Zukunft, aber auch in die Vergangenheit, und sie scheint nicht zuletzt die queere Subkultur feiern zu wollen. Schon alleine die Vorab-Single ist der beste Beweis dafür: Für Break My Soul griff sie auf einen Sample von Explode von Big Feedia zurück, einem schwulen Mann, welcher sich mit den Pronomen "she" und "he" identifiziert. Zudem nutzt sie Samples von Robin S' Show Me Love, aber auch die Musik von MNEK soll eine Quelle der Inspiration für sie gewesen sein.
Auch das Albumcover selber kann diesbezüglich gedeutet werden, nämlich als eine Anlehnung an Bianca Jaggers berühmtberüchtigen Auftritt im legendären New Yorker Queer Paradise, dem Studio 54, als sie mit einem weissen Pferd auf die Tanzfläche ritt. Dass sich auch ein Feature von Grace Jones auf dem Album findet, sowie Samples von Donna Summer, James Brown und Giorgio Moroder, passt dabei perfekt. Ganz zu schweigen vom Sample von Drag Ikone Moi Renee im Song Pure/ Honey.
Mit act i: Renaissance hat Beyoncé nun den ersten Teil einer Trilogie veröffentlicht, und sie setzt dabei auf Dance, und ja, auch auf Country. Eine spannende Mischung. Sie feiert damit Black Music und mit zahlreichen Samples liefert sie eine Hommage an vergangene Hits - im Original von Uptempo Dance über House bis Techno. Sie greift auf 1990s Garage zurück, aber auch auf Stilelemente der 1980er, mixt alles mit glitzerndem Retro-Futurism, und würzt mit Pop aus Südafrika nach.
Beyoncé lässt uns mit ihrem Sound einmal mehr in ihre Welt eintauchen: Sie lässt uns aber auch unsere eigenen Träume schaffen, sie animiert uns für eine bessere Welt zu kämpfe und sie bringt uns zum Tanzen... und wie!
Tracklist:
1. I'm That Girl
2. Cozy
3. Alien Superstar
4. Cuff It
5. Energy ft. Beam
6. Break My Soul
7. Church Girl
8. Plastic Off The Sofa
9. Virgo's Groove
10. Move ft. Grace Jones and Tems
11. Heated
12. Thique
13. All Up In Your Mind
14. Amercia Has A Problem
15. Pure/ Honey
16. Summer Renaissance