INTERVIEW/ ALBUM: Kim Wilde
Kim Wilde steckt voll in den Startlöchern: Ihr neues Album hat sie just in dem Studio aufgenommen, wo ihre Karriere begann, und es ist gleichzeitig auch in ihrem Heimatland, Grossbritannien, wo sie nun für ihr Comeback arbeitet. Wir haben mit der Sängerin über ihr neues Album, ihre Familie und über ihre Arbeit gesprochen...
Den ersten Song für dieses Album hast du bereits im Jahr 2014 geschrieben. Du hast dir also viel Zeit für das Fertigstellen des Albums gelassen…
Das stimmt, der erste Song wurde im Jahr 2014 geschrieben. Dazwischen kam dann das Weihnachtsalbum, welches ich schon immer mal machen wollte, und daher haben wir dieses Album erst einmal auf Eis gelegt. Mit der Band, mit der ich dann auf Tour war, bin ich so verbunden gewesen, dass ich sie unbedingt fürs neue Album haben wollte. Sie haben mich inspiriert und ich wollte Songs schreiben, die zur Band passen. Wir sind dann dazu zurück in jenes Studio, wo ich damals Kids In America aufgenommen habe – die RAK Studios in London.
Und wie hat es sich angefühlt, wieder in diesem Studio zu sein?
Dieser Ort hatte schon immer etwas Magisches an sich und es war ein wichtiger Teil meines Lebens. Der Gründer dieser Studios, Produzent Mickie Most, hat mich in diesen Räumen entdeckt, und dank ihm ist meine Karriere so schnell und so steil gestartet. Es war für mich so, als sei er immer bei uns gewesen, obwohl er schon vor 15 Jahren gestorben ist. Wir waren im Geiste mit ihm verbunden und es war so, als hätte er beim Album mitgewirkt…
Wenn es darum geht, deine Stimme für die Songs aufzunehmen, welche Tageszeit passt dir am besten: Am Morgen oder am Abend?
Da ich viele Auftritte habe, bin ich dauernd am Singen, deshalb ist meine Stimme immer bereit. Es spielt also grundsätzlich keine Rolle, zur welcher Tageszeit ich singe. Aber wenn ich auswählen darf, dann lieber am Tag. Ich möchte den Abend lieber mit einer Familie verbringen, als im Studio zu sein.
Deine Kinder sind inzwischen schon 18 und 20 Jahre alt und sie schreiben auch schon ihre eigenen Lieder. Magst du mal einen Song von ihnen aufnehmen?
Wir bewegen uns musikalisch in verschiedenen Stilrichtungen. Aber wer weiss, sag niemals nie.
Dein Bruder Ricky hat bis jetzt bei den Songs mitgeschrieben, mitproduziert, die Backings gemacht, aber nie ein Duett mit dir aufgenommen. Mit "Pop Don’t Stop" hat sich das aber nun geändert. Wie ist es dazu gekommen?
Es gibt keine wirkliche Erklärung. Es hat einfach gepasst. Dass es dann auch gleich die erste Single-Auskoppelung war, war ebenso nicht geplant gewesen. Gewisse Dinge passieren einfach.
Du warst am Anfang deiner Karriere, in den Achtzigern, oft auf Titelseiten von Zeitschriften wie der Bravo zum Beispiel. Hast du diese Zeitschriften gesammelt?
Ja, ich habe noch einige davon, vor allem von englischen Musik-Zeitschriften wie Smash Hits oder Number One, die es heute tragischerweise nicht mehr gibt. Ich sollte wohl mal ein paar Titelseiten an die Wand hängen (lacht).
Du bist letztens in Stuttgart am Love Ball aufgetreten. Wie wichtig ist die LGBT-Community in deinem Leben?
In meinem Umfeld gibt es viele Schwule und Lesben. Aber weisst du, für mich spielt die sexuelle Ausrichtung sowieso keine Rolle. Wenn mein Stylist vor mir steht, sehe ich in ihm nicht einen schwulen Mann, sondern einen Freund, der mich beim Styling unterstützt und so ganz nebenbei halt schwul ist. Ich würde ihn auch als Hetero mögen. Man liebt schliesslich den Menschen für das, was er in deinem Leben steht und nicht für etwas anderes.
Get Music:
Tracklist:
1. 1969
2. Pop Don't Stop
3. Kandy Krush
4. Stereo Shot
5. Yours Till The End
6. Solstice
7. Addicted To You
8. Birthday
9. Cyber.Nation.War
10. Different Story
11. Rock The Paradiso
12. Rosetta feat. Frida Sundemo