INTERVIEW: Melanie C über ihr neues Album

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Es ist das erste Studio-Album seit sechs Jahren, welches Melanie C mit Version of Me veröffentlicht hat, und es ist das erste Album, welches sie als Musikerin vollkommen selbst verantwortet. So gründete sie ihr eigenes Label, suchte sich ihre Co-Writer selber aus, schrieb an jedem Song mit, gestaltete das Artwork und liess sich bei keiner der Entscheidungen reinreden.

Hey, Du bist Headlinerin an der Pride in Manchester....
Oh ja, ich freue mich schon riesig: Das wird wahnsinnig gut...

"Version of Me" hast Du ja erstmals im G-A-Y in London live vorgestellt: Wie unterscheiden sich deine Auftritte in Gay Venues von den anderen Gigs?
Hmm, ich denke, dass all meine Konzerte vor allem aus schwul-lesbischem Publikum bestehen. (lacht) Ich kanns also nicht sagen. Das ist wirklich eine schwierige Frage. Ich glaube es war 2007 - oder war es 2008? - als ich an der Toronto Pride aufgetreten bin, und im G-A-Y in London natürlich auch schon unzählige Male, und es ist jeweils schon von Anfang an klar, dass die Zuschauer bei diesen Konzerten einfach eine super Zeit haben wollen. Ich habe natürlich unglaublich gute Fans noch aus meiner Zeit bei den Spice Girls, welche mich nun auch während meiner Solo-Karriere begleiten. Und es stimmt, ich habe wirklich eine grosse, schwullesbische Fangemeinde. Aber ich mache mir eigentlich gar keine grossen Gedanken darüber, sondern bin einfach froh, dass es ihnen so gut gefällt.

Du hast Dir für dein neues Album "Version of Me" drei Jahre Zeit gelassen und es ist sogar das erste Studioalbum seit sechs Jahren...
Das stimmt, ich glaube, das war die längste Lücke, welche ich zwischen zwei Solo-Alben hatte. Ich habe in der Zwischenzeit so viele andere Projekte verfolgt: Ich war im Fernsehen, habe Theater gespielt, war mit anderen Künstlern auf Tour und so vieles andere mehr. Und diese Abwechslung hat dem Album auch sehr gut getan, da ich mich nicht immer nur auf die Musik fokussiert habe und den ganzen Druck nicht spürte, den ich sonst bei einem Album hatte. Es ist alles einfach so passiert, und ich glaube, es war in der Mitte des vergangenen Jahres, als ich realisiert habe, dass ich schon ein paar ganz gute Songs zusammen habe, welche sich zudem auch sehr gut ergänzen. Dann habe ich auch gespürt, dass es Zeit wird, dieses Album fertig zu machen.

Dieses Album ist sehr viel elektronischer geworden. War dies deine Idee?
Ja, das war wirklich meine Idee, ich nehme dies auf meine Kappe. Als ich begann, an diesem neuen Album zu arbeiten, war ich etwas gelangweilt von mir selber. Ich war damals in Los Angeles, war wirklich auch frustriert und ging ins Yoga... und während einer Yogastunde habe ich gemerkt, dass ich eigentlich schon immer mal ein elektronisches Album machen wollte. Es gibt soviel gute Musik aus den 90ern: Ich liebte damals Bands wie Massive Attack, Portishead und Zero 7. Als ich dann zurück nach London ins Studio kam, sagte ich mir, dass ich mal alles etwas anders angehen möchte. Ich begann neuere Künstler zu hören, wie Jack Garrat, und dann merkte ich auch, dass die Charts voll mit Künstlern sind, welche elektronische Musik machen. Ich sass also mit meinen Leuten zusammen und habe ihnen erklärt, das ich gerne einen neuen Sound für mich kreieren möchte, der frisch und modern klingt, aber nicht zu jung. Ich möchte schliesslich nicht etwas sein, dass ich nicht bin. Ich bin ein erwachsener Popkünstler, doch ich möchte für mich ein neues Kapitel beginnen, und "Version of Me" ist nun das, was während diesem Prozess entstanden ist.

Welches ist denn dein persönlichster Song auf diesem Album?
Ich habe für dieses Album sehr viel Persönliches von mir preisgegeben, daher ist dies schwierig zu beantworten. Bei einigen Song habe ich ganz spezifische Erlebnisse und Lebensumstände von mir verarbeitet. Aber ich denke wohl, "Version of Me": Da geht es um eine schwierige Zeit in meinem Leben. "Blame" ist auch sehr persönlich, und zwar über meine Trennung und das Ende meiner Beziehung. Diese Beiden stechen wohl besonders hervor.

Zu guter Letzt, eine Frage, die wir natürlich stellen müssen: Kannst Du Dir auch eine Zukunft mit den Spice Girls vorstellen, oder gibts sogar schon Pläne in diese Richtung?
Ne, lass es mich mal so sagen: Never say Never, aber wir haben alle unsere eigenen Leben und unsere eigenen Karrieren. Es ist so schwierig etwas zu finden, mit welchem wir alle einverstanden wären, und welches auch zeitlich für alle passen würde. Im Moment sind wir einfach alle so beschäftigt und überall verteilt, aber eben: Sag niemals nie, vielleicht stellen wir tatsächlich eines Tages wieder etwas gemeinsam auf die Beine...

Melanie C wird am 5. Mai im Zürcher Volkshaus auftreten.