ALGERIEN: Der Feldzug gegen die Regenbogenflagge beginnt

ALGERIEN: Der Feldzug gegen die Regenbogenflagge beginnt
In den Sozialen Medien verbreitet sich derzeit ein Video aus Algerien, welches zeigt wie die Polizei Flyer verteilt, auf welcher auf die Gefahr von Regenbogenfahnen hingewiesen wird. Diese seien mit den Werten Algeriens und mit dem Islam nicht zu vereinen und deshalb zu boykottieren. Ähnliche Aktionen sind auch aus den Golfstaaten bekannt.

In Algerien stehen auf Homosexualität bis zu drei Jahre Haft und Geldbussen von bis zu 10‘000 algerische Dinar, rund 75 Schweizer Franken. Immer wieder kommt es deswegen auch zu Verhaftungen durch die Polizei. Wie bereits aus einigen Golfstaaten wie etwa Katar bekannt, beginnt die Polizei nun auch in Algerien damit vermehrt jagt auf Regenbogenfahnen oder Spielzeuge in Regenbogenfarben zu machen.

In den Sozialen Medien kursiert derzeit ein Video, welches zeigt, wie Polizeibeamte Flyer verteilen um auf die Symbolik von Regenbogenfarben aufmerksam zu machen. Damit wird etwa darauf hingewiesen, dass ein Regenbogen sieben Farben habe, und die traditionelle Regenbogenfahne bloss sechs. Daneben sind auf dem Flyer auch noch die Progress Pride Flag, die Transgender Flag und die Asexual Flag abgebildet.

„Ich bin Muslim und diese Fahnen stehen nicht für mich“ steht zudem über den verschiedenen LGBTI+ Fahnen geschrieben. Die Beamten fordern mit dieser neu lancierten Kampagne gegen queere Symbole vor allem die Konsument:innen auf, Waren zu boykottieren, welche regenbogenfarbig sind oder LGBTI+ Symbole zeigen.

Diese Flyer werden unter anderem auch auf Märkten verteilt, und wie auf dem Video zu sehen ist, scheint das Interesse daran in der Bevölkerung gross zu sein. Die beiden uniformierten Beamten, welche die Flyer verteilen, klären die Leute auch gleich vor Ort über die neue Kampagne auf.

Nicht nur die Gesetze bei gleichgeschlechtlichen Aktivitäten sind in Algerien streng, sondern auch die Stigmatisierung und die Vorurteile gegenüber queeren Menschen. Ein Coming Out ist praktisch nicht möglich, und bedeutet meist den Ausschluss aus der Familie und aus der Gesellschaft.