ARMENIEN: 30 Dorfbewohner verprügeln 9 LGBTs aufs Brutalste
Rund 30 Dorfbewohner, was in der kleinen Ortschaft Shurnukh in der Region Syunik, rund zehn Prozent der ansässigen Bevölkerung entspricht, gingen auf 9 LGBT-Aktivisten vor und verletzten sie teils massiv. Zwei von ihnen mussten mit verschiedensten Verletzungen am Körper gar hospitalisiert werden. Die sieben anderen Opfer konnten vor Ort behandelt werden.
Die Polizei, welche sofort herbeigerufen wurde, liess sich über eine Stunde Zeit bis sie schliesslich um 21 Uhr 30 vor Ort eintrafen. Die sieben weniger verletzten LGBTs gingen mit der Polizei mit um den Fall anzuzeigen. Vertreter von PINK Armenia gingen ebenfalls nach Goris auf den Posten um die Opfer zu unterstützen.
PINK Armenia fordert, dass die Polizei die Sicherheit der LGBTs garantiere und alles unternehmen müsse um den brutalen Übergriff aufzuklären und die Täter entsprechend zur Verantwortung zu ziehen.
Wie eine der Aktivistinnen, Elvira Meliksetian, erklärte, seien sie am Tag zuvor im Dorf angekommen um einen Einwohner zu besuchen. Ein paar Stunden vor der Attacke seien dann zwei Männer zum Haus gekommen und hätten begonnen, sie mit homophoben Ausdrücken zu beschimpfen und ihnen auch zu drohen. Sie hätten den Zwischenfall darauf der Polizei gemeldet, doch die Sicherheitskräfte hätten die beiden Männer nicht finden können. Später am Abend sei dann eine grössere Gruppe an Einwohnern des Dorfes - Männer, Frauen und gar Kinder - zum Haus gekommen, erzählt Meliksetian weiter, und als sie mit ihrem Gepäck abreisen wollten, seien sie dann angegriffen und verprügelt worden.
Homosexualität ist in Armenien seit dem Jahr 2003 legal, doch Homophobie ist sehr weit verbreitet im Land. Im Ausland geschlossene, gleichgeschlechtliche Ehen werden seit 2017 rechtlich anerkannt.
🏳️🌈🇦🇲 9 LGBTI People got attacked by 30 villagers in a small Armenian village. 2 of them are seriously injured. This is something that should not be happening in the 21st century. Fortunately, this people can still tell what happened. Let's commemorate all those who can't! pic.twitter.com/AeKhAAxEga
— Rémy Bonny (@RemyBonny) 4. August 2018