ASERBAIDSCHAN: Die schrecklichen Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen

ASERBAIDSCHAN: Die schrecklichen Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen
Immer mehr schockierende Berichte von Opfern der aktuellen Schwulenverfolgung in Aserbaidschan gelangen derzeit an die Öffentlichkeit: Ein schwuler Mann berichtet davon, dass er geschlagen und gar mit Elektroschocks misshandelt wurde.

Die Berichte, welche derzeit aus Aserbaidschan kommen, erinnern schwer an die Vorkommnisse, welche in der russischen Teilrepublik Tschetschenien passierten, oder möglicherweise noch immer passieren. Angeblich schwule oder bisexuelle Männer werden teils auf offener Strasse oder an bekannten Treffpunkten verhaftet, teils von den Polizisten gar verprügelt und dann in Gewahrsam genommen. Oftmals werden sie dort weiter misshandelt oder gar gefoltert, damit sie weitere schwule oder bisexuelle Freunde nennen, damit diese ebenfalls verhaftet werden können.

Xeyal, so das Pseudonym eines Mannes, welcher verhaftet wurde, meldete sich nun mit einer Botschaft zu Wort, um aufzuzeigen, was derzeit in Aserbaidschan abläuft. Die Behörden würden in der Hauptstadt Baku willkürlich LGBTs festnehmen, sie festhalten und foltern. Sie seien Gefangene in ihrem eigenen Heimatland. Er selber sei auf die Arme, die Knie und auf den Kopf geschlagen worden, zudem hätten sie sogar mindestens 30 Mal den Elektroschocker an seinem Kopf und seinem Körper angesetzt, erklärt er weiter. Sie hätten ihn misshandelt, damit er die Name von seinen Sexualpartnern verrate, zudem habe er ein Formular unterschreiben müssen, auf dem diese Namen zu lesen waren.

Sein Schicksal ist bei weitem kein Einzelfall, so weiss Samad Ismayilov, der Präsident von Minority Azerbaijan, bereits von rund 100 weiteren Fällen. Ein anderes Opfer bestätigte die Anwendung von Gewalt ebenfalls. Sie würden auf diese Weise Adressen von anderen schwulen Männern erpressen und dann diese Aufsuchen und ebenfalls verhaften und misshandeln. Und wenn man keine Informationen bekanntgebe, dann outen sie einem bei der Familie, was fast am schlimmsten ist, oder sie verprügeln dich.

Viele getrauen sich nicht, oder haben erst gar nicht die Möglichkeit, einen Anwalt aufzusuchen, der ihnen zur Seite steht. Viele der Opfer seien zudem nun obdachlos, denn sie wurden von ihren Vermietern auf die Strasse gestellt, wie Samad Ismayilov weiter erklärt. Er versucht nun den Fokus der Welt auf Aserbaidschan zu lenken, damit der internationale Druck auf das Land steigt.