ASIEN/PAZIFIK: Gerade einmal 10 Länder der Region sind für 95 Prozent der HIV-Neuinfektionen verantwortlich
China, Indien, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Pakistan, Papua-Neuguinea, Philippinen, Thailand und Vietnam: Dies sind jene zehn Länder, welche 2016 für 95 Prozent aller HIV-Neuinfektionen in der Region Asien und Pazifik verantwortlich waren. UNAIDS, welche den entsprechenden Bericht dazu veröffentlichte, hielt sich dabei auch nicht mit Kritik an diesen Staaten zurück. Man könne noch so viel Geld ausgeben, doch wenn der politische Wille in diesen Ländern fehle, nütze dies nichts, erklärte Michel Sidibé, der Direktor von UNAIDS, in Bezug auf diese zehn Länder in Asien. Die HIV-Neuinfektionen seien zwar in der Region ebenfalls um 13 Prozent zurückgegangen, doch es sind nach wie vor dieselben Bevölkerungsgruppen, welche vor allem davon betroffen sind, nämlich Männer, welche mit Männern Sex haben, Sexarbeiter/innen, Drogenkonsumenten, sowie Transmenschen.
Gleichzeitig erklärte die Aids-Organisation der Vereinten Nationen aber auch, dass man in Bezug auf die gesteckten Ziele für 2020 auf Kurs sei. Doch es gebe auch Länder, welche Gefahr laufen, dass sie zurückfallen, da es auch dort am politischen Willen zur Umsetzung der Ziele fehle. Mehr als 50 Prozent aller HIV-Positiven haben heute Zugang zu medizinischer Behandlung, und seit 2005 sind die Zahlen jener Menschen, welche an durch Aids-verursachten Krankheiten sterben, ebenfalls halbiert worden. Die Ziele bleiben aber die 90-90-90, welche von den Regierungen im Jahr 2014 beschlossen wurden: Nämlich, dass 90 Prozent der Bevölkerung ihren HIV-Status kennt, dass 90 Prozent der Infizierten in Behandlung sind, und dass die Virenlast bei 90 Prozent der Personen in Behandlung derart reduziert wird, dass sie nicht mehr nachweisbar ist. Um diese Ziele aber tatsächlich erreichen zu können, brauche es nun noch mehr Effort von den Regierungen.