AUSTRALIEN: Besuchern eines schwulen Theaterstücks wurden die Reifen aufgestochen
Australien steht eine Volksabstimmung über die Öffnung der Ehe für schwullesbische Paare bevor, und entsprechend hart und mitunter äusserst homophob wird der Abstimmungskampf geführt. Flyer mit offen homophoben Äusserungen werden verbreitet um Vorurteile zu schüren, Fehlinformationen zu kommunizieren und bewusst Angst zu verbreiten.
Ein neuer Höhepunkt hat sich nun in einem Vorort von Sydney ereignet. Rund ein Dutzend Besucher des Theaterstücks Holding The Man von der Lane Cove Theatre Company fanden die Reifen ihrer Autos, welche sie vor dem St. Aidan’s Performance Space in Lane Cove, Sydney, abstellten, danach aufgestochen – und zwar sowohl die Autos von Zuschauern, wie auch von Schauspielern. Es ist nicht der erste Zwischenfall im Zusammenhang mit diesem Stück: Bereits als die Aufführung im vergangenen Monat angekündigt wurde, sind die Poster vor der Lance Cove Plaza runtergerissen worden.
Trent Gardiner, ein Schauspieler, dessen Reifen ebenfalls aufgestochen wurde, zeigte sich überzeugt, dass dies kein Zufall war, sondern, dass sie bewusst zur Zielscheibe wurden. Auch der Abgeordnete Trent Zimmerman, welcher sich das Stück an diesem Abend angeschaut hat, zeigte sich schockiert. Er hätte nie geglaubt, dass so etwas hier passieren würde. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, auch im Hinblick auf ein mögliches Hassverbrechen.
Holding The Man ist ein Theaterstück basierend auf den Memoiren von Timothy Conigrave über das Leben mit seinem inzwischen verstorbenen Partner John Caleo. Das Buch wurde im vergangenen Jahr zudem auch verfilmt.