AUSTRALIEN: Die Angst geht um in Sydneys Gaybourhood

AUSTRALIEN: Die Angst geht um in Sydneys Gaybourhood
Als Pink Mile ist die Oxford Street in Sydney bekannt, doch die LGBTI+ Community fühlt sich dort je länger je mehr unwohl nachdem es in den vergangenen Wochen immer wieder zu queerfeindlichen Übergriffen gekommen ist. Alleine am vergangenen Wochenende kam es zu zwei neuen Vorfällen in der bekannten Gaybourhood.

Am Sonntag wurden zwei Drag Queens am Taylor Square von vier Männern verbal angegangen: Sie seien als Pädophile und ähnliches beschimpft worden, erklärte Drag Queen Verona Summers, welche einen Teil filmen konnte und in den Sozialen Medien online stellte. Die Täter seien sehr aggressiv gewesen und hätten sie zudem versucht einzuschüchtern.

Sie sei nun 34, erklärte Summers weiter, und sie sei an einen Punkt gekommen, an dem sie sich dies nicht mehr gefallen lassen wolle, und so habe sie den Anstifter der Gruppe direkt angesprochen. Darauf sei der verbale Schlagabtausch aber weiter gegangen und die vier Täter hätten ihnen mit Gewalt gedroht. Zum Glück seien dann andere Passanten auf den Vorfall aufmerksam geworden, so Summers weiter, und hätten sich ihnen beschützend zur Seite gestellt. Die Polizei sei ebenfalls gekommen, doch es habe keine Verhaftungen gegeben.

Solche Taten, und sogar solche mit physischer Gewalt, sind es, welche die LGBTI+ Community rund um die Oxford Street in Sydney‘s Gaybourhood um ihre Sicherheit fürchten lassen. Aufgrund der drastischen Zunahme solcher Fälle, gerade in den vergangenen Wochen und Monate, getrauen sich auch viele Queers nicht mehr, nachts alleine nach Hause zu laufen.

Nur Stunden vor dem Zwischenfall mit den Drag Queens, am frühen Sonntagmorgen, kam es in der Nähe des Universal an der Crown und der Riley Street zu einem gewaltsamen Vorfall mit zwei Schwulen und mehreren unbekannten Männern. Es habe mit einer verbalen Beleidigung der Unbekannten begonnen und sei darauf in eine Schlägerei ausgeartet. Darauf griffen die Türsteher des Club Universal ein und schafften es die Männer zu trennen.

Die herbeigerufene Polizei habe darauf zwei 21-jährige und einen 19-jährigen Mann festgenommen. Die mutmasslichen Täter wurden später wieder freigelassen, sie müssen sich aber für weitere Untersuchungen zur Tat zur Verfügung stellen. Ein 18-Jähriger musste laut der Polizei vor Ort durch die Ambulanz wegen leichten Verletzungen betreut werden. Wie die beiden jungen Gays später berichteten, seien sie zu Boden geworfen und geschlagen worden.

Erst im Februar und März fand in Sydney die WorldPride statt, die erste auf der Südhalbkugel. Gerade auch im Zeitraum rund um die Grossveranstaltung ist es in Sydney, aber auch in anderen Städten in Australien immer wieder zu Queerfeindlichkeiten gekommen - ausgehend unter anderem von Rechtsradikalen. So kam es etwa auch zu Protesten gegen Drag-Veranstaltungen.