AUSTRALIEN: Drag Event wegen Neo-Nazi-Protesten verschoben

AUSTRALIEN: Drag Event wegen Neo-Nazi-Protesten verschoben
Ähnliche Vorfälle wie in Zürich und in den USA häufen sich weltweit: Nun musste in Melbourne ein Drag Event verschoben werden, nachdem sich die Veranstaltenden um ihre und um die Sicherheit ihrer Gäste fürchteten, weil Neo-Nazi-Gruppierungen zu Protesten vor dem Lokal aufgerufen haben.

Glitter Nova heisst der Anlass und er richtet sich an ein jüngeres Publikum zwischen 12 und 25 Jahren. Drag Performer wie Alexander McKween, Belial B’Zarr und Randy Roy hätten dabei im Victorian Pride Centre in Melbourne Workshops für die Besucher:innen angeboten. Nachdem nun aber online Aufrufe zu Protesten durch Neo-Nazi-Organisationen auftauchten, entschieden sich die Veranstaltenden, den Anlass vorerst auf ein noch unbekanntes Datum zu verschieben.

Durch die hasserfüllten Aufrufe wurden Erinnerungen an Proteste im September wach, als es das National Socialist Network auf ein Jugendfestival in Moonee Ponds, ein Vorort von Melbourne, abgesehen hatte, weil dort Drag Queens auftraten. Die Demonstranten skandierten damals äussert LGBTI+ feindliche Parolen und zeigten gar öffentlich den Hitlergruss.

Um dem vorzubeugen entschieden sich die Veranstaltenden von Glitter Nova, den Anlass vorerst zu verschieben, nicht zuletzt, da solche LGBTI+ feindlichen Protestaktionen durch Neo-Nazis furchteinflössend und traumatisierend für die teilnehmenden Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sein können. Es waren zudem ähnliche Kreise wie damals im September, welche zu den Protestaktionen aufriefen.

Die Gruppe nannte sich „People Against Pedos“ und sie teilten ihren Aufruf in den einschlägig bekannten, rechtsextremen Telegram-Kanälen Australian Meditations Nationalist Yarn, Turning Point Australia und XYZ News. Bei ersterem Kanal wird vermutet, dass es Verbindungen ebenfalls zum National Socialist Network gibt.

Die Veranstaltenden von Glitter Nova erklärten, dass man mit der Verschiebung des Anlass keinesfalls die Aussagen der Protestgruppen legitimiere. Man unterstütze die LGBTI+ Community vollumfänglich. Um aber die Sicherheit der Teilnehmenden und der Gäste zu garantieren, habe man als einzige Option eine Verschiebung des Anlasses gesehen. Man habe sich schliesslich auch verpflichtet, einen sicheren und inklusiven Anlass durchzuführen, heisst es von Glitter Nova weiter.

Glitter Nova sei geschaffen worden, um jungen Menschen einen sicheren Anlass zu bieten, wo sie Spass und Freude haben können, und sich auch mit der Community verbunden fühlen. Man verstehe deshalb auch die Enttäuschung bei den Jungen, welche vor hatten, an diesem Anlass teilzunehmen. Man bereite sich nun vor und suche nach einem neuen Datum.