AUSTRALIEN: Park in Sydney wird in Equality Green umbenannt
Es war eine harte Zeit für die LGBTI+ Community damals: Erst wurde während Jahren politisch über die Ehe für alle gestritten, Abstimmungen im Parlament wurden verhindert, es wurde über Stimmfreigabe oder nicht in den Parteien debattiert und vieles mehr. Obwohl in der Bevölkerung bereits seit langem eine mehr als deutliche Mehrheit für Marriage Equality bestand, beschloss der damalige Premierminister, eine Volksabstimmung zu diesem Anliegen durchzuführen - und dies, obwohl das Resultat nicht bindend sein konnte, sondern nur quasi eine Legitimierung des darauffolgenden, politischen Prozess im Parlament ist. Wie befürchtet verlief der Abstimmungskampf äusserst homophob. Es wurden Flugblätter mit LGBTI+ Feindlichkeiten verbreitet, Schwule wurden mit Aids und Pädophilie in Verbindung gebracht und die Stimmung heizte sich enorm auf, selbst in den mehrheitlich offenen Grossstädten. Die Community und insbesondere die Jugendlichen litten enorm unter dem hasserfüllten Klima, wie Umfragen im Nachgang an die Abstimmung zeigten.
Um das Ergebnis der Volksabstimmung gemeinsam zu erfahren, trafen sich am 15. November über 30‘000 LGBTI+ mit ihren Supportern im Prince Alfred Park in Sydney. Wie erwartet war es ein eindrücklicher Sieg für die Community: Fast 80 Prozent der Stimmberechtigten nahmen an der Abstimmung teil, obwohl weder eine Abstimmungspflicht herrscht und das Ergebnis auch nicht bindend war. Schlussendlich stimmten 61 Prozent für die Gesetzesänderung, welche vorsah, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet wird. Das Parlament nahm das Resultat zur Kenntnis und arbeitet auf dieser Basis einen entsprechenden Gesetzesentwurf aus, welcher bereits in Dezember 2017 abgesegnet und eingeführt wurde.
Im Prince Alfred Park im Süden der Stadt wurde damals das Abstimmungsergebnis bejubelt und gefeiert, und deshalb entschied sich nun der Stadtrat, den Park in Equality Green umzubenennen. Wie Bürgermeisterin Clover Moore erklärte, gab es zu diesem Namenswechsel keinerlei Diskussionen, denn das Ergebnis fiel im Stadtrat mit 9 zu 0 Stimmen mehr als deutlich aus. Nun wird der Vorschlag der entsprechenden Behörde zur endgültigen Genehmigung vorgelegt...