AUSTRALIEN: Queensland verbietet Conversion Therapien
LGBTI+ zu sein sei weder ein Leiden noch eine Krankheit, welche eine medizinische Behandlung benötige, erklärte Steven Miles, Gesundheitsminister und Vize-Premier des australischen Bundesstaats Queensland, während seiner Rede im Parlament in der Hauptstadt Brisbane. Keine Behandlung könne ändern, zu wem sich eine Person hingezogen fühlt, oder wie sie ihr Geschlecht erlebt. Conversion Therapien seien zudem höchst schädliche und unethische Praktiken, welche gerade für LGBTI+ Jugendliche grosse Risiken bergen.
Darauf haben die Abgeordneten abgestimmt und sich für ein Verbot von Conversion Therapien für Mitarbeitende des Gesundheitswesens ausgesprochen. Nach dem neuen Gesetz kann der Versuch von Psychologen, Ärzten oder Beratern, die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität einer Person zu verändern, neu mit Haft bestraft werden. So gelten 12 Monate Haft als Höchststrafe, wenn die Person erwachsen, oder 18 Monate Haft, wenn das Opfer noch minderjährig ist.
Während sich LGBTI+ zwar grundsätzlich über das Verbot freuen, so meldeten sich auch Opfer von Conversion Therapien zu Wort, welche sich besorgt über die Details der Gesetzgebung zeigten, insbesondere der Ausdruck „Mitarbeitende des Gesundheitswesens.“ Der überwiegende Anteil an Conversion Therapien würde im informellen Rahmen stattfinden, und nicht in Form von Therapien. Im Jahr 2020 seien es tatsächlich nur noch selten Mitarbeitende des Gesundheitswesen, welche solche Praktiken anbieten, und aus diesem Grund sollte das Verbot nicht nur für sie gelten.