AUSTRALIEN: Queensland führt Adoptionsrecht ein
Der im Norden Australiens gelegene Bundesstaat Queensland mit der Hauptstadt Brisbane öffnet nach einem äusserst knappen Abstimmungsergebnis im Parlament das Adoptionsrecht für schwullesbische Paare, sowie auch für Einzelpersonen. Nach der rund anderthalbstündigen Debatte war es erst die Stimme des Parlamentssprechers, welcher schlussendlich die Abstimmung entschied
Ministerin Shannon Fentiman zeigte sich erfreut nach der Abstimmung. Für viel zu lange habe man die LGBTI-Community in Queensland nicht mal daran glauben lassen, wie es wäre, wenn sie Kinder adoptieren könnten. Das beste Interesse, alle Bedürfnisse und das Wohlbefinden eines Kindes hängt nicht damit zusammen, ob seine Eltern vom gleichen Geschlecht sind, ob sie verschiedengeschlechtlich oder gar Alleinerziehend sind, führte sie im Parlament weiter aus. Im Gegenteil, es gebe ganz klare Beweise, dass es nicht das Geschlecht oder die Sexualität der Eltern ist, sondern vielmehr eine positive Beziehung, die Unterstützung, das Umsorgen und die Liebe zuhause, welche die Entwicklung des Kindes beeinflussen.
Das Gesetz erhielt vor allem von Seiten der Liberal National Party viel Kritik. Sie erklärten ihre Ablehnung mit dem fadenscheinigen Argument, dass es in Queensland zu wenig Adoptionen gebe um eine Gesetzesänderung zu rechtfertigen. Wenn man nun Singles und gleichgeschlechtlichen Paaren das Recht auf die Adoption zuspreche, dann schüre man die Erwartungen, dass es leicht sei ein Kind zu adoptieren, dem sei aber nicht so.
Bereits vor Queensland haben South Australia und das Northern Territory das Adoptionsrecht für schwullesbische Paare eingeführt. Die Debatte rund um Marriage Equality in ganz Australien läuft derzeit auf Hochtouren, und damit würde auch die Adoption im ganzen Land eingeführt.