BERMUDA: Deutliches Statement gegen Marriage Equality

BERMUDA: Deutliches Statement gegen Marriage Equality
In der Abstimmung seit 21 Jahren haben sich die Bewohner des britischen Übersee-Territoriums Bermuda deutlich gegen die Öffnung der Ehe, sowie auch gegen ein Partnerschaftsgesetz für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen. Das Resultat ist jedoch nicht bindend, da weniger als fünfzig Prozent der Stimmberechtigten an die Urne gingen…

England, Wales und Schottland haben die Ehe längst für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet, nicht so aber das Übersee-Territorium Bermuda vor der Ostküste der USA – und dies soll auch so bleiben. Auf der Inselgruppe mit seinen rund 65’000 Einwohnern gab es ein entsprechendes Referendum, und der Bevölkerung wurden dazu die beiden Fragen gestellt, ob sie sich erstens, für die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aussprechen, und, zweitens, ob sie ein Partnerschaftsgesetz für schwullesbische Paare auf Bermuda möchten. Dies war die erste Volksabstimmung überhaupt seit 21 Jahren, als sich die Inselgruppe gegen die Unabhängigkeit von Grossbritannien aussprach.

In zahlreichen Gebieten auf den Inseln gab es grosse Mehrheiten, welche die Anliegen mit Nein ablehnten, da die Stimmbeteiligung jedoch unterhalb von fünfzig Prozent war, gilt dieses Referendum als nicht gültig. Gegen die Ehe für schwullesbische Paare sprachen sich schliesslich 69 Prozent aus, während nur 31 Prozent dafür waren. Auch das Partnerschaftsgesetz erlitt deutlich Schiffbruch, und zwar mit 63 Prozent Ablehnung.

Im Vorfeld der Abstimmung haben vor allem rechtsgerichtete, evangelikale Gruppierungen aus den nahe gelegenen USA massiv Stimmung gegen beide Vorlagen gemacht. Premierminister Michael Dunkley erklärt vor ab jedoch öffentlich, dass er für ein Partnerschaftsgesetz stimmen werde. Seine Haltung bezüglich Marriage Equality ist jedoch nicht bekannt. Nach der Abstimmung erklärte er nun, dass dieses Anliegen weiterhin sehr heikel sei, doch trotz den Differenzen müsse man den Fortschritt voran treiben. Er hoffe, dass das Land als Einheit weiter gehe, und zwar weitergehe mit mehr Toleranz, Verständnis, Respekt und Wertschätzung für einander.

Erst im Jahr 1994 wurde Homosexualität in Bermuda legalisiert, doch das Schutzalter wurde nie gleichgestellt. Gemäss der Human Rights Campaign wurde in Bermuda im Jahr 2013 zwar ein Diskriminierungsverbot auf Basis der sexuellen Orientierung eingeführt, nicht aber aufgrund der Geschlechteridentität. Neben Bermuda hat auch Nordirland als Teil Grossbritanniens Marriage Equality noch nicht eingeführt.