BRASILIEN: LGBTI+ Filme müssen weiter finanziell unterstützt werden

BRASILIEN: LGBTI+ Filme müssen weiter finanziell unterstützt werden
Eine weitere Niederlage für den LGBTI+ feindlichen Präsidenten in Brasilien: Er wollte erreichen, dass unter anderem queeres Filmschaffen keine staatliche Unterstützung mehr erhält. Ein Bezirksgericht hat nun eine Klage von Aktivisten und Filmemachern gutgeheissen und erklärt, dass solche Projekte weiterhin durch staatliche Kulturgelder unterstützt werden sollen. Damit stellt sich die Justiz einmal mehr gegen Bolsonaros LGBTI+ feindlichen Gebaren...

Es sei rausgeworfenes Geld, meinte Jair Bolsonaro in Bezug auf die finanzielle Unterstützung für Filme mit LGBTI+ Inhalt. Deshalb hat er angekündigt, dass seine Regierung die Finanzierung von insgesamt rund 80 Filmprojekten stoppen werde. Darunter sind auch ein paar LGBTI+ Filme, welche der homo- und transphobe Staatspräsident besonders erwähnt hat.

Nun wurde er jedoch zurückgepfiffen und einmal mehr weisst ein Gericht den Präsidenten und seine LGBTI+ feindliche Politik in die Schranken. Die zuständige Richterin, Laura Carvalho, brauchte denn auch klare Worte: Das Komitee der staatlichen Filmagentur habe nicht die Befugnis zu entscheiden, an wen die Gelder verteilt werden. Die Freiheit, sich Ausdrücken zu dürfen, die Gleichstellung  und das Recht, nicht diskriminiert zu werden, verdiene den Schutz durch die Justizgewalt, so Carvalho weiter.

Der Kampf ist mit diesem Gerichtsurteil aber noch nicht vorbei, das sind sich auch die Kulturschaffenden bewusst, denn die Regierung kann das Urteil nicht akzeptieren und in Berufung gehen.

Dass aber selbst innerhalb der Regierung nicht alle die Entscheidungen Bolsonaros mittragen, zeigte sich im August. Damals trat der Minister für Kultur, Henrique Medeiros Pires, aus Protest von seinem Amt zurück, da er die LGBTI+ feindliche Haltung des Präsidenten nicht mehr länger vertreten wollte. Die Streichung von Geldern für LGBTI+ Projekte sei nur der berühmte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe. Die Regierung wolle die Zensur der Kultur nämlich an vielen weiteren Orten vorantreiben, so die Kritik von Pires.