BRASILIEN: Kulturminister tritt wegen Bolsonaros LGBTI+ feindlicher Politik zurück
Er habe ein langes Gespräch mit Bürgerminister Osmar Terra geführt, erklärte Kulturminister Henrique Medeiros Pires, und dabei habe er gemerkt, dass er nicht auf der gleichen Wellenlänge mit ihm oder mit Jair Bolsonaro gewesen sei. Er sei mit dem Filter nicht einverstanden, welches eigentlich eine Zensurmassnahme sei. Der Artikel 220 der Verfassung garantiere aber die Meinungsfreiheit, so Pires weiter gegenüber Artforum.
Dabei spricht er von Bolsonaros jüngstem Angriff auf die Rechte der LGBTI+. So hat der brasilianische Präsident vor wenigen Tagen bekanntgegeben, staatliche Fördergelder für Filme und Serien mit LGBTI+ Bezug zu stoppen. Dies sei herausgeworfenes Geld, so Bolsonaro. Ein Ziel, welches es zu stoppen galt, war dabei die fünfteilige Dokuserie Transversais über das Leben von fünf Transmenschen.
Seine Haltung unterstreicht Pires auch mit einem Urteil, welches das Oberste Gericht vor kurzem gefällt hat. Demnach ist Homophobie ein vergleichbares Verbrechen zu Rassismus. Dies erklärte der Politiker auf jüngst erfolgte, LGBTI+ feindliche Aussagen von Bolsonara.
Weiter erklärt Pires, dass er gegen niemanden antreten werde, sondern, er unterstütze einfach nur die freie Meinungsäusserung. Entweder spreche er das Thema an, oder er verlasse die Regierung, sonst mache er sich schlussendlich mitschuldig.
In einer anderen Mitteilung, welche durch das Bürgerministerium verbreitet wurde, heisst es jedoch, das Pies nicht zurückgetreten sei, sondern, dass man ihm den Rücktritt nahegelegt habe, da er die Richtlinien der Regierung nicht mitgetrug.