BRASILIEN: Bolsonaro leitet erste Schritte gegen LGBTI+ ein
Die Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten und Jair Bolsonaro macht offenbar mit seinen Drohungen ernst. Nur wenige Stunden nachdem er das Amt des Staatspräsidenten offiziell übernommen hat, erliess er bereits einige Verfügungen, darunter auch eine, welche direkt auf Schwule, Lesben, Bisexuelle, trans und inter Menschen abzielt.
So hat er die Zuständigkeit für LGBTI+ Angelegenheiten aus dem neuen Ministerium für Menschenrechte entfernt, und auch keine neue Behörde oder ein Ministerium genannt, welches sich künftig darum kümmern soll. Damit hat er wohl nicht zuletzt der neuen Ministerin für Menschenrechte einen Gefallen getan, denn Damares Alves ist eine ehemalige, evangelikalische Priesterin, welche ebenfalls nicht mit ihrer Trans- und Homophobie zurückhält. So erklärte sie in einem Interview, dass die ganzen Richtlinien rund um Inklusivität eine Gefahr für die brasilianischen Familien darstellen. Mädchen werden Prinzessinnen und Jungs Prinzen sein, und es werde keine ideologische Indoktrinierung mehr geben bei den Kindern und Jugendlichen in Brasilien.
Dass sich derzeit keine Behörde mehr um die Belange der LGBTI+ Community kümmert ist äusserst bedauernswert, ist die Homo- und Transphobie in Brasilien doch enorm im Zunehmen begriffen. So gibt es in keinem Land der Welt mehr Morde rein aus Hass an LGBTI+ als in Brasilien. Ein Problem, welches eigentlich von der Regierung sehr ernst genommen werden sollte, doch Bolsonaro hat bereits angekündigt, dass er diesbezüglich nichts unternehmen werde.
In den vergangenen Wochen seit der Wahl Bolsonaros haben weit überdurchschnittlich viele gleichgeschlechtliche Paare noch geheiratet, da sie befürchtet haben, dass ihnen das Recht bald genommen werden könnte. Ein weiteres Zeichen, dass der Community sehr harte Zeiten bevorstehen...