BRASILIEN: Favorit im Rennen um die Präsidentschaft ist äussert homophob

BRASILIEN: Favorit im Rennen um die Präsidentschaft ist äussert homophob
Er hätte lieber einen toten als einen schwulen Sohn, Patienten sollten selber entscheiden dürfen, ob sie Blut von Homosexuellen annehmen möchten, und wenn er zwei Männer auf der Strasse beim Küssen sehe, würde er sie niederschlagen: Mit solchen und ähnlichen Kommentaren macht der aktuelle Favorit im Rennen um Brasiliens Präsidentenamt für Schlagzeilen. Kein Wunder wird Jair Bolsonaro auch Brasiliens Donald Trump genannt..

Zumindest für die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in Brasilien hat Jair Bolsonaro derzeit die besten Chancen, doch die Stichwahl scheint er aktuell kaum gewinnen zu können. Doch wie in den USA, so könnten auch die Wahlen in Brasilien zu einer Überraschung werden. Der Polit-Stil von Bolsonaro lässt sich jedenfalls schon mal bestens mit jenem von Trump vergleichen. Er poltert ähnlich, er polarisiert, er ist eben ein Populist. Dass er die Bevölkerung zu tiefst spaltet und mitunter auch Hass und Ängste schürt, zeigte sich erst vor wenigen Tagen, als er während seiner Wahlkampf-Tour selber mit einem Messer angegriffen und verletzt wurde.

Der Abgeordnete machte sich in der Vergangenheit immer wieder mit sehr homophoben Äusserungen bemerkbar. 2011 erklärte er gegenüber dem Playboy etwa, dass der Tod für eines seiner Kinder besser sei, als wenn es homosexuell sei. Wortwörtlich meinte er damals, dass ein schwuler Sohn für ihn inakzeptabel wäre, und er es bevorzugen würde, wenn er dann bei einem Unfall sterbe. 2013 unterstrich er diese Haltung nochmals in einem Interview mit Stephen Fry: Kein Vater wäre je stolz auf einen schwulen Sohn. Weiter sprach er schon fast von Verschwörungen: Fundamentalistische LGBT-Organisationen würden die Kinder erreichen wollen, um sie von Kindern zu homosexuellen Erwachsenen zu machen. Diese Organisationen wollen die Gesellschaft übernehmen, so Bolsonaro weiter.

Homophobie existiert seiner Meinung nach nicht in Brasilien, dies obwohl das Land die weltweit höchste Mordraten an LGBTs verzeichnet. 90 Prozent der homosexuellen Toten würden wegen Drogenmissbrauch, wegen Prostitution oder gar durch ihren eigenen Partner sterben, so die Ansicht des Politikers. Er habe sich auch mit der Gay Community angelegt, weil in Brasiliens Schulen Anti-Homophobie-Kurse eingeführt wurden, dies würde die Kinder aber homosexuell machen, und dies sei nicht normal. Auch, so führte er weiter aus, Küsse er seine Frau nicht auf der Strasse, und so sollen dies auch zwei Männer unterlassen. Würde er dies sehen, würde er die Fäuste sprechen lassen....