BURUNDI: Präsident fordert massive Verschärfung der Gesetze gegen LGBTI+

BURUNDI: Präsident fordert massive Verschärfung der Gesetze gegen LGBTI+
Derzeit sind gleichgeschlechtliche Handlungen in Burundi mit bis zu zwei Jahren Haft strafbar. Für den burundischen Präsident Évariste Ndayishimiye ist dies viel zu wenig, wie er nun in einem Interview erklärt. Zudem sollen westliche Staaten ihre Entwicklungshilfe ruhig für sich behalten, wenn sie diese mit der Akzeptanz der Rechte für LGBTI+ verknüpfen.

Immer wieder haben afrikanische Staatschefs den Westen dafür kritisiert, da sie ihre Entwicklungshilfe an Bedingungen knüpfen und damit versuchen würden, ihnen ihre Werte aufzuzwingen. Dazu gehört auch Évariste Ndayishimiye, der Staatspräsident von Burundi. Gegenüber einem Reporter erklärte er nun, dass die Geberländer ihre Gelder ruhig behalten sollen, wenn damit die Verpflichtung der Anerkennung der Rechte queerer Menschen einher geht.

Ndayishimiye bezeichnet sich selber als glühender Katholik und meinte weiter, dass LGBTI+ in seinem Land gesteinigt werden sollten. Wenn man solche Menschen in Burundi finde, sollte man sie in Stadien bringen und sie dort steinigen. Dies wäre dann nicht einmal ein Verbrechen, so der Präsident weiter. Aktuell drohen bei gleichgeschlechtlichen Handlungen zwei Jahre Haft, und das ist für Ndayishimiye viel zu wenig.

Gott sei gegen Homosexualität, erklärte er zudem unter Berufung auf die Bibel. Es sei wie die Wahl zwischen Satan und Gott. Wenn sich jemand für Satan entscheide, dann soll er in jene Länder im Westen reisen, die dies akzeptieren, und auch gleich dort bleiben.

Das Gesetz gegen LGBTI+ kommt in Burundi nur selten zum Einsatz. Im August gab es aber einen Prozess bei dem sieben Personen zu ein- beziehungsweise zweijährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Die Opfer haben die Vorwürfe vor Gericht stets bestritten, doch sie wurden trotzdem für schuldig befunden.