CAYMAN ISLANDS: Gleichgeschlechtliche Ehe wurde wieder verboten
Chantelle Day und ihre Partnerin Vickie Bodden Bush wollten heiraten, doch ihr Antrag wurde abgelehnt. Die Beiden waren aber bereit zu kämpfen und konnten schliesslich ihre Argumente am 29. März dieses Jahres vor dem obersten Richter des britischen Überseeterritoriums präsentieren. Ihre Forderungen wurden akzeptiert, und so wurde die Ehe mit sofortiger Wirkung für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Die Freude war gross, doch wie es sich nun zeigt, leider nur von kurzer Dauer. Die Regierung ging nämlich gegen das Urteil in Berufung, wodurch die Ehe für alle wieder rückgängig gemacht wurde.
Der Premierminister der Cayman Islands, Alden McLaughlin, begründete den Schritt damit, dass die Verfassung der Insel gleichgeschlechtliche Paare nicht explizit nenne. In der Freiheitsurkunde der Cayman Islands werde zudem bewusst der Begriff Mann und Frau verwendet um die Ehe zu definieren.
In seinem Urteil war aber auch das Berufungsgericht klar: Obwohl die gleichgeschlechtliche Ehe nun wieder kriminalisiert werde, soll das Überseeterritorium sofort Partnerschaften anbieten, welche rechtlich den selben Status haben wie eine Ehe. Wie es nun aber diesbezüglich weiter geht ist unklar. Der Premier erklärte, dass die Regierung das neue Urteil sorgfältig prüfen werde und danach berate, wie es nun weitergehe.
Dass der Premierminister nicht für die Öffnung der Ehe zu gewinnen ist, machte er von Anfang an klar. Er habe keine Zweifel, dass die Mehrheit der Bevölkerung der Meinung sei, dass die Ehe weiterhin traditionell und durch die Religion definiert bleiben solle, nämlich als Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau. Er und seine Regierung hätten den grössten Respekt vor dem obersten Richter, und vor der Unabhängigkeit der Justiz, doch selbst die besten Richter können sich manchmal irren und falsch urteilen...