CHILE: Präsidentin will mit Marriage Equality vorwärts machen
In ihrer Rede zur Nation in der chilenischen Hafenstadt Valparaiso erklärte Staatspräsidentin Michelle Bachelet, dass sie in der zweiten Hälfte 2017 einen Gesetzesentwurf im chilenischen Kongress einbringen werde, welcher die Ehe für schwullesbische Paare öffnen soll. Damit will sie nicht zuletzt auch eines ihrer schon mehrfach getätigten Wahlversprechen einlösen. Dadurch wäre es möglich, dass Chile Marriage Equality noch vor Ende Jahr einführt und damit mit Ländern wie Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Uruguay gleichzieht.
Einen ersten Schritt hat Bachelet bereits im vergangenen Februar vollzogen, als sie angekündigt hat, dass öffentliche Anhörungen zu diesem Thema begonnen haben. Sie erklärte damals, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht nur eine Pflicht aus Sicht des internationalen Justizsystems sei, sondern auch eine legitime Forderung der Gesellschaft in Chile. Seit 2015 ist es gleichgeschlechtlichen Paaren zudem möglich, ihre Partnerschaft eintragen zu lassen. Damals stimmten 83 Abgeordnete für das Gesetz, und nur 23 dagegen, bei zwei Enthaltungen.
Das Bestreben, Marriage Equality einzuführen, ist nur einer von mehreren Vorstössen zu Gunsten der LGBT-Community. Nach dem tragischen, homophoben Mordfall am 24-jährigen Daniel Zamundio im Jahr 2012 führte das Land ein Gesetz gegen Hassverbrechen ein, zudem unterstützte Chile auch einen UN-Experten in Bezug auf LGBT-Angelegenheiten.