DÄNEMARK: Endlich wird das Blutspendeverbot für MSM gelockert

DÄNEMARK: Endlich wird das Blutspendeverbot für MSM gelockert
Schwule und bisexuelle Männer, welche während mindestens vier Monaten auf Sex verzichten, sollen künftig auch in Dänemark Blutspenden dürfen. Damit zieht das Land endlich mit anderen Staaten mit, welche das generelle Blutspendeverbot für MSM bereits seit längerem gelockert haben...

Mit der HIV/Aids-Krise in den 80er Jahren haben praktisch alle Staaten weltweit ein Blutspendeverbot für schwule und bisexuelle Männer (MSM) eingeführt. Dieses Verbot galt lebenslang, und erst langsam, bedingt durch die verbesserten Test- und Behandlungsmöglichkeiten, wird dieses Verbot nun gelockert. So erlauben zahlreiche Staaten nun die Blutspende durch MSM, jedoch mit der Auflage, dass die Männer während einer gewissen Zeit vor der Blutspende keinen Sex haben dürfen. So liegt diese Spanne bei den meisten von diesen Ländern zwischen einem Jahr, wie in der Schweiz, oder ein paar Monaten.

Nach mehreren Versuchen hat im vergangenen August auch Dänemark einmal mehr angekündigt, dass das Blutspendeverbot für MSM gelockert werden soll. Nun wurde der Entwurf präzisiert, und er soll im kommenden März umgesetzt werden. Dies meldete Gesundheitsminister Magnus Heunicke in einem Schreiben an die zuständigen Kommissionen des Parlaments. Demnach sollen neu Männer, welche Sex mit Männern haben, zur Blutspende zugelassen werden, wenn sie während mindestens vier Monaten keinen Sex hatten. Dieser Schritt sei positiv, und mit den vier Monaten gehöre Dänemark zu den fortschrittlichsten Ländern der Welt, wenn es um die Blutspende von MSM gehe, so Magnus Heunicke. Dies sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, und man würde auch weitere Lockerungen begrüssen.

Auch die dänische Blutspendeorganisation befürwortet und unterstützt die Lockerung. Ein lebenslanges Verbot habe zu der Zeit Sinn gemacht, als es eingeführt wurde, heisst es in einer Stellungnahme, doch die Situation heute sei anders, wie auch die Testmöglichkeiten anders seien. Man begrüsse die Änderung dieser strikten Richtlinie, welche keinen Einfluss auf die Sicherheit der Patienten haben werde.

Bereits im Jahr 2018 gab es in Dänemark eine ähnliche solche Ankündigung, welche sogar noch viel weiter hätte gehen sollen, doch diese wurde damals nicht umgesetzt.