DEUTSCHLAND: Berlin eröffnet erstes, grösseres LGBT-Flüchtlingsheim
Viele Flüchtlinge, welche nach Europa kommen, stammen aus Ländern, in welchen Homosexualität unter Strafe steht. Sie flüchten damit von Verfolgung und massiver Diskriminierung, und wenn sie in Europa ankommen, geht es leider oftmals im gleichen Takt weiter. Nicht selten werden sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechteridentität von anderen Flüchtlingen, oder sogar vom Sicherheitspersonal oder von Übersetzern verbal oder gar physisch angegriffen und misshandelt.
Um den Schutz der schwulen, lesbischen und transgender Flüchtlingen besser gewährleisten zu können, wurde nun in Berlin ein Flüchtlingsheim speziell für diese Menschen eröffnet. Es wird von der Schwulenberatung betrieben und bietet rund 120 Personen Platz. Wie Marcel de Groot erklärte, seien die Flüchtlingsunterkünfte oftmals überfüllt und würden wenig Privatsphäre bieten. Die neue Unterkunft für LGBT-Flüchtlinge soll gerade Schwulen, Lesben und Transgender die Möglichkeit geben, ohne Angst vor Gewalt und Diskriminierung zu leben um sich von den Strapazen ihrer Reise zu erholen.
Wie der Lesben- und Schwulenverband von Berlin und Brandenburg erklärte, habe man zwischen August und Dezember des vergangenen Jahres bereits 95 Berichte von Misshandlungen von schwullesbischen Migranten in und um die deutsche Hauptstadt erhalten. Eine offizielle Statistik über ganz Deutschland gibt es allerdings nicht. Viele LGBT-Flüchtlinge getrauen sich aber auch nicht die Vorfälle zu melden, besonders wenn sie von den Sicherheitskräften ausgehen, da sie befürchten, dass dies negative Auswirkungen auf ihren Asylentscheid haben könnte.
Bereits am 1. Februar öffnete in Nürnberg ein ähnliches Zentrum, doch dieses bietet nur acht Plätze.