DEUTSCHLAND: Gay20-Gipfel in Hamburg
In diesen Tagen gleicht Hamburg einer Festung, sogar in der Schweiz werden die Grenzen stärker kontrolliert und in der Hansestadt reiht sich derzeit eine Demo an die nächste. Der Grund: Die Staats- und Regierungschefs der 19 wichtigsten Nationen der Welt treffen sich am Freitag und Samstag im Zentrum von Hamburg zum G20-Gipfel. Auch die LGBT-Community hat für den Freitagabend eine Demonstration angekündigt um auf die teils prekäre Lage der Schwulen, Lesben und Transgender in den teilnehmenden Ländern hinzuweisen, insbesondere auch deshalb, da sich sie Situation in einigen von ihnen in den vergangenen Monaten und Jahren teils drastisch verschlechtert hat.
In Saudi Arabien werden Homosexuelle nach wie vor hingerichtet. In Indien ist Homosexualität immer noch illegal. Eine der höchsten Mordraten aus homo- oder transphoben Gründen hat Brasilien, und in Indonesien wurden erst kürzlich zwei Männer aufgrund ihrer Homosexualität öffentlich ausgepeitscht. Indonesien hat aber auch sonst den Ton gegenüber der LGBT-Community massiv verschärft und das Oberste Gericht befasst sich derzeit sogar mit der Frage, ob Homosexualität illegal gemacht werden soll. In Russland gehört massive Homophobie zur Tagesordnung, ganz zu schweigen von den Vorfällen in Tschetschenien. In der Türkei wurde die Istanbul Pride einmal mehr verboten, in den USA unter Trump könnten die Errungenschaften in Bezug auf die Gay Rights wieder rückgängig gemacht werden, und auch in China wird die Zensur gegenüber der Community verschärft.
All diese Staaten schicken ihre Regierungs- und Staatschefs, oder im Fall von Saudi Arabien, ranghohe Regierungsmitglieder an den G20-Gipfel nach Hamburg. Damit bietet das Treffen auch für die LGBT-Community eine Plattform um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen und zu versuchen, die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender auf die Agenda der Politiker zu bringen. Zur Demonstration am Freitag um 18 Uhr 30 auf dem Spielbudenplatz lädt unter anderem die Hamburger Pride. Hauptredner wird dabei der schwule Bundestagsabgeordnete der Grünen, Volker Beck, sein.
