ECUADOR: Erstmals wurde eine Regenbogenfamilie anerkannt
Sie haben gekämpft, lange gekämpft. Seit September 2012, also kurz nach der Geburt ihrer Tochter Satya Amani haben Helen Bicknell und Nicola Rothon als Eltern immer wieder gegen die Behörden und den Staat prozessiert, bis sie nun endlich auch in letzter Instanz das Recht erhielten, dass beide Frauen offiziell als Mütter ihrer Tochter eingetragen werden. Damit heisst ihre Tochter nun offiziell Satya Amani Bicknell Rothon.
Wie ein Anwalt der Familie erklärte, verstosse es gegen die Verfassung wenn man es einem Kind verweigere, seinen Namen anzuerkennen. Der nun erzielte Sieg sei ein wichtiger Schritt für die Diversität der Familien in Ecuador. Es gebe Gesetzeslücken, welche noch gefüllt werden müssten, etwa, dass auch gleichgeschlechtliche Eltern ihre Kinder registrieren können. Heute können zwei Mütter, oder bei Leihmutterschaften auch zwei Väter, ihre Babys nicht als gemeinsame Kinder eintragen lassen, sondern nur jene Person, welche das Kind tatsächlich geboren hat, wird als Mutter eingetragen.
Sie hätten gewusst, dass sie gewinnen werden, doch sie wussten nicht wann, erklärte Bicknell sichtlich erleichtert und gelöst an einer Pressekonferenz nach der Urteilsverkündung. Dies sei das Resultat von gemeinsamen Anstrengungen.
Ecuador hat in jüngster Zeit in Bezug auf die Rechte für LGBTs mächtig aufgeholt. So wurden etwa Conversion Therapien verboten, doch laut LGBT-Organisationen werden diese Praktiken immer noch angewandt. Daher fordern die Aktivisten, dass die Richtlinie besser umgesetzt werden muss. Seit zwei Jahren können Transmenschen zudem jenes Geschlecht auf ihrer ID eintragen lassen, mit welchem sie sich verbunden fühlen.