ELFENBEINKÜSTE: Erstmals zwei Männer für schwulen Sex zu Haftstrafen verurteilt

ELFENBEINKÜSTE: Erstmals zwei Männer für schwulen Sex zu Haftstrafen verurteilt
Bis anhin war die Elfenbeinküste mehr oder weniger tolerant gegenüber LGBTs, zumindest im Vergleich zu anderen Staaten in der Region. Doch nun wurden erstmals in der Geschichte des Landes zwei Männer für schwulen Sex verhaftet und ins Gefängnis gesteckt.

Sie wurden von einem Verwandten beim Sex erwischt, und so gleich bei der Polizei angezeigt. Diese verhaftete die beiden Männer im Alter von 19 und 31 kurzerhand und brachte sie in der Küstenstadt Sassandra vor Gericht. Dort wurden sie schliesslich zu je drei Monaten Haft verurteilt. Dies ist das erste Mal in der Geschichte des Landes, dass zwei Männer aufgrund von schwulem Sex ins Gefängnis gesteckt wurden.

Laut Medienberichten hätten die beiden Männer vor Gericht erklärt, dass sie sich bereits seit einer langen Zeit lieben und sie seien sich nicht bewusst gewesen, dass ihr Verhalten ein Vergehen sei. Sie seien nun wegen öffentlicher Sittenlosigkeit verurteilt worden, heisst es von Seiten einer Organisation vor Ort. Die Elfenbeinküste kriminalisiert schwulen Sex eigentlich nicht, doch es ist in Afrika weit verbreitet, dass LGBTs unter dem Begriff der Sittenlosigkeit verurteilt werden. Bislang seien keine weiteren Fälle bekannt, bei denen dies in der Elfenbeinküste in Bezug auf gleichgeschlechtlichen Sex angewandt wurde.

In Bezug auf Schwule, Lesben und Transgender galt das Land in Westafrika bislang als eher tolerant, obwohl die Community per Gesetz keinerlei Schutz erhält. Im vergangenen Juni mussten aber sechs schwule Männer aus ihren Häusern in der Hauptstadt Abidjan fliehen, nachdem die US-Botschaft ein Foto veröffentlichte, welches zeigte, wie sich die Männer in ein Kondolenzbuch für die Opfer des Attentats in Orlando eintrugen.