EUROPA: Schweiz im Mittelfeld der LGBTI+ freundlichsten Länder Europas

EUROPA: Schweiz im Mittelfeld der LGBTI+ freundlichsten Länder Europas
Im neusten Report von ILGA Europe über die LGBTI+ Freundlichkeit, respektive -Feindlichkeit der Länder in Europa belegt die Schweiz den 23 Rang von insgesamt 49 Staaten. Dies zeigt, dass es hierzulande noch enormes Verbesserungspotential in Bezug auf die rechtliche Situation für LGBTI+ gibt. Wo es sich am unbeschwertesten lebt, und in welchen Ländern Europas Du besser vorsichtig bist, erfährst Du hier...

Auch in der neusten Rainbow Map von ILGA Europe, der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association, zeigt sich, dass sich die Schweiz nur im Mittelfeld bezüglich der rechtlichen Situation und der gesellschaftlichen Akzeptanz innerhalb der Staaten Europas befindet. Wenn man die Länder Osteuropas ausklammert, und sich nur an West- und Mitteleuropa orientiert, dann wird bemerkbar wie stark die Schweiz bereits ins Hintertreffen gelangt ist. So verbesserte sich die Schweiz zwar leicht vom 27. auf den 23. Platz, doch dabei sind von den unmittelbaren Nachbarländer nur noch Italien auf Platz 35 und Liechtenstein gar auf Platz 40 schlechter gestellt. Alle übrigen Länder in Mittel- und Westeuropa haben eine bedeutend bessere Bilanz vorzuweisen als die Schweiz, wenn es um die Rechte von LGBTI+ geht.

So befindet sich Österreich auf Platz 17, Deutschland auf der 16 und Frankreich auf der 13. Aber auch Länder wie Kroatien (19), Slowenien (20) oder Bosnien-Herzegowina (22) liegen vor der Schweiz. Direkt hinter der Schweiz, auf Platz 24, befindet sich zudem der Kosovo. Überraschend ist weiter die Platzierung von Montenegro auf dem 11. Platz. Dies, obwohl LGBTI+ feindliche Gewalt und Diskriminierung sehr weit verbreitet und schon fast zum Alltag von Queers gehören. Ein Coming out ist dort deshalb selbst in der Hauptstadt nur unter sehr erschwerten Bedingungen möglich. Das gesamte Länder-Ranking findest Du hier.

Für die Schweiz gibt es in praktisch allen Bereichen, welche von ILGA untersucht worden sind, noch Verbesserungspotential, ausser bei „Civil society space“, wo es um die Meinungsfreiheit, die Versammlungsfreiheit und die Möglichkeit sich zu organisieren geht. Besonders gross ist der Rückstand in Bezug auf die Rechte für trans und inter Menschen. Auch das Fehlen der Ehe für alle, sowie die Gleichstellung der Familien sorgten für das bescheidene Abschneiden der Schweiz. Die Details zur Schweiz findest Du hier.

Im kommenden Jahr dürfte es für die Schweiz möglicherweise jedoch nochmals ein paar Plätze nach vorne gehen, da die Abstimmung Ja zum Schutz vor Hass vom vergangenen Februar noch nicht in diesem Bericht mit berücksichtigt wurde.

Die Top-5 in diesm Jahr sind übrigens Malta vor Belgien, Luxemburg, Dänemark und Norwegen. Die Schlusslichter bilden Aserbaidschan, die Türkei, Armenien, Russland, sowie Monaco.

Den ILGA Europe-Jahresbericht kannst Du hier durchlesen: Link