FINNLAND: Marriage Equality gerät unter Beschuss

FINNLAND: Marriage Equality gerät unter Beschuss
Als letztes Land in Skandinavien will auch Finnland die Ehe ab dem 1. März 2017 für schwullesbische Paare öffnen. Konservative Kreise und religiöse Gruppierung haben nun aber eine Volksinitiative eingereicht, mit welcher dieses Vorhaben doch noch verhindert werden soll. Das Parlament hat die Initiative nun erstmals diskutiert…

Das Parlament hat das entsprechende Gesetz zur Einführung bereits abgesegnet, doch noch immer gibt es Widerstand dagegen. Besonders ärgerlich findet dies etwa die Grünen-Abgeordnete Emma Kari. Es sei schlicht frustrierend und auch beleidigend gegenüber sexuellen Minderheiten, dass ihr Recht auf eine Ehe erneut auf der Agenda stehe, obwohl das Parlament den Gesetzesentwurf bereits gutgeheissen habe. Ähnlich sieht es Hanna Sarkkinen von der Linken-Allianz. Sie unterstrich, dass vor dem Gesetz jeder gleich behandelt werden solle, und dass das neue Gesetz keinen Einfluss auf die Leben von jenen habe, welche das Anliegen bekämpfen. Es beeinflusse nicht einmal die Evangelisch-Lutherische Church of Finland.

Das entsprechende Gesetz soll am 1. März eingeführt werden, doch durch den Widerstand von konservativen Kreisen, von der Kirche und von religiösen Gruppierungen, ist das Anliegen nun erneut ins Parlament getragen worden. Sie haben gemeinsam 100‘000 Unterschriften gesammelt und damit eine Volksinitiative erzwungen. Auch die Bischofskonferenz der Church Of Finland mischte sich ein und gab an ihre Pastore die Direktive heraus, dass sie keine gleichgeschlechtlichen Paare trauen dürfen. Mindestens zwei Pfarrer, Toni Fagerholm und Liinamaria Roos aus Helsinki, haben sich bislang aber gemeldet, dass sie sich dagegen widersetzen werden. Konservative Politiker fordern nun bereits deren Absetzung.

Die Gegner der Öffnung der Ehe für schwullesbische Paare betonen, dass die 100‘000 Unterschriften deutlich zeigen würden, dass das Anliegen vom Parlament nochmals überdacht werden müsse. Mika Niikko argumentierte zudem, dass die Debatte über das Gesetz viel zu stark auf die Erwachsenen ausgerichtet worden sei statt auf das Wohl des Kindes. Dem wiederum setzte allerdings Jani Toivola von den Grünen entgegen, dass man bereits bei der Überarbeitung des Gesetzes zur künstlichen Befruchtung anerkannt habe, dass es verschiedene Formen gebe, um eine Familie zu starten. Aus diesem Grund sollte der Gesetzgeber dies nun auch so akzeptieren und allen Formen von Familien dieselben Rechte zusprechen, führte er weiter aus.