FRANKREICH ermöglicht neu allen Frauen den Zugang zur künstlichen Befruchtung

FRANKREICH ermöglicht neu allen Frauen den Zugang zur künstlichen Befruchtung
Nach zwei Jahren Debatte stimmte die Nationalversammlung für das neuen Bioethik-Gesetz, welches allen Frauen den Zugang zur künstlichen Befruchtung öffnet - neu auch lesbischen Paaren und alleinstehenden Frauen. Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung hat das Gesetz unterstützt, und es war auch eines der Wahlversprechen der Regierung von Emmanuel Macron.

Um sich den Kinderwunsch zu erfüllen mussten lesbische Paare und alleinstehende Frauen bislang ins Ausland reisen um von den Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung profitieren zu können. Doch nun hat die Nationalversammlung nach rund zwei Jahren teils hitzig geführter Debatten dem neuen Bioethik-Gesetz der Regierung Macron mit 326 zu 115 deutlich zugestimmt und damit allen Frauen den Zugang zur künstlichen Befruchtung ermöglicht.

Weitere Änderungen sehen vor, dass Kinder, welche durch eine Leihmutter im Ausland geboren werden, künftig von den Behörden anerkannt werden können. Die Leihmutterschaft bleibt aber auch in Frankreich weiter verboten. Sogenannte Spenderkinder erhalten neu zudem das Recht per Gesetz zugesprochen, dass sie als Erwachsene ein Anrecht darauf haben, die Identität ihres Vaters zu erfahren. Bislang hatten Samenspender in Frankreich ein Anrecht auf Anonymität.

Auch das Einfrieren von Eizellen wurde Frauen bislang nur in Einzelfällen erlaubt, etwa wenn aufgrund einer Krankheit oder einer entsprechenden Behandlung eine Unfruchtbarkeit drohte. Das neue Bioethik-Gesetz erlaubt dies nun allen Frauen, damit sie ihre Eizellen zu einem späteren Zeitpunkt künstlich befruchten lassen können.

Während laut Umfragen rund zwei Drittel der Bevölkerung das neue Gesetz befürworten, gab es aber auch eine kleine, aber umso lautere Minderheit welche mit Grossdemonstrationen gegen die Neuerungen ankämpfte. Dahinter steckte jeweils die Bewegung Manif pour tous bestehend aus christlichen, konservativen und LGBTI+ feindlichen Kräften.