GEORGIEN: Erste Pride im Land abgesagt
Nach politischen Unruhen und massiven Ausschreitungen, welche zum Rücktritt des Parlamentspräsidenten führten, hat sich die Situation in der georgischen Hauptstadt Tiflis am Wochenende kaum beruhigt. Aus diesem Grund sahen sich auch die Organisatoren der Pride gezwungen ihren geplanten Anlass, die allererste Pride in Georgien, abzusagen.
In einer Stellungnahme erklärten sie, dass sie den Demonstrationszug wegen den anhaltenden Protesten absagen müssen. Aufgrund der politischen Situation, wollen sie nicht dazu beitragen, dass die Situation und die Spannungen im Land noch weiter eskalieren. Man wolle auch Pro-Russen und Neo-Faschisten keine Möglichkeit bieten, um den Staat weiter zu schwächen.
Weiter unterstrichen die Veranstalter aber auch, dass sie ihre Arbeit fortsetzen werden, und dass sie in den vergangenen Jahren bereits einige Erfolge erzielen konnten. Man habe mehrere Treffen mit der Regierung gehabt und habe auch einige Richtlinien durchsetzen können, welche den Status der LGBTI+ Community im Land verbessert haben.
In Vorfeld der Pride gab es massive Gewaltandrohungen gegen die Organisatoren, und auch die Behörden erklärten, dass sie die Sicherheit der Teilnehmer nicht gewährleisten können. Die Organisatoren hielten aber an ihren Plänen fest und waren gewillt, die Pride am Sonntag durchzuführen, selbst nachdem auch noch ein Millionär hat verlauten lassen, dass er Schlägertrupps organisiert habe, welche die Pride verhindern werden.
Die politischen Unruhen im Land haben nun aber eine Durchführung doch noch verunmöglicht. Die Veranstalter bedankten sich aber für die Unterstützung in Georgien selber, aber auch auf der ganzen Welt...