GHANA: Überraschende Verhaftung eines Erpressers
Es kommt äusserst selten vor, dass die Polizei in Ghana einen schwulen Mann schützt, und aus diesem Grund lässt dieses Urteil umso mehr aufhorchen. Die Sicherheitskräfte haben nämlich zwei Männer festgenommen, welche einen schwulen Mann damit erpressten, dass sie Nacktbilder von ihm onlinestellen werden, sollte er ihnen nicht 1000 Cedi, umgerechnet rund 240 Schweizer Franken, bezahlen.
Wie das Opfer berichtet, habe er einen der Erpresser über Grindr kennengelernt. Nachdem sie einige Stunden gechattet haben, haben sie ein Treffen vereinbart. Als er im Haus des Erpresser angekommen sei, habe er ihn in einen Raum im hinteren Teil des Hauses geführt. Einige Minuten später seien dann vier weitere Männer dazugekommen und sie hätten ihn am Verlassen des Raumes gehindert. Sie haben ihn gezwungen, sich nackt auszuziehen, und haben Fotos von ihm gemacht, sein Geld und auch sein Handy gestohlen. Darauf haben sie begonnen, ihn zu erpressen: Sie würden die Fotos veröffentlichen, wenn er ihnen die 1000 Cedi nicht bezahle.
Als er nach rund vier Stunden endlich freigelassen wurde, sei er sofort zur Polizei gegangen um den Vorfall anzuzeigen. Gemeinsam mit den Beamten gelang es dem Opfer dann, zwei der Erpresser in einen Hinterhalt in der Nähe der Polizeistation zu locken, wo sie von den Polizisten verhaftet werden konnten.
Dass schwule Männer durch Grindr oder andere Bekanntschaften erpresst werden, passiert in Ghana sehr oft, nicht zuletzt deshalb, da Homosexuelle äusserst stigmatisiert werden und ihnen sogar Haftstrafen drohen. Oftmals ist es gar die Polizei, welche mit Erpressern kollaboriert oder selber erniedrigende Fotos veröffentlicht.
Erst vor wenigen Wochen wurden zwei Männer in einem Hotelzimmer verhaftet, weil sie dort Sex hatten. Ein Angestellter von der Rezeption ist einfach mit einem Zweitschlüssel in ihr Zimmer eingedrungen - zusammen mit der Polizei. Die beiden Opfer wurden darauf nackt in erniedrigenden Posen fotografiert. Die Bilder wurden später via den Sozialen Medien verbreitet und sogar in Zeitungen veröffentlicht, um die Männer öffentlich zu demütigen.